Susanne Fröhlich liest in Dietzenbach aus „Feuerprobe“ Von Unterhosen und Botoxspritzen

Ihren neuen Roman „Feuerprobe“ stellte s Susanne Fröhlich bei einer Lesung im Bürgerhaus vor. Foto: Dreger

Dietzenbach (sd) – Erst vor rund drei Wochen auf dem Markt erschienen, bringt Susanne Fröhlich ihren neuen Roman „Feuerprobe“ zur Lesung mit ins Bürgerhaus.„Etwas mehr Saallicht bitte“, sagt sie freundlich aber bestimmt, als sie auf der Bühne Platz nimmt. „Ich sehe gerne mit wem ich rede und in ein dunkles Loch spreche ich ja gar nicht gerne“.

 

Mit Charme und viel Witz gibt die Autorin Einblicke in das Leben ihrer Romanheldin Andrea. Mit einem rauschenden Fest hat diese ihren 50. Geburtstag gefeiert, und mit Paul steht ihr ihre neue, große Liebe zur Seite. Sein Geburtstagsgeschenk an sie – eine Kreuzfahrt – lässt Andrea von romantischer Zweisamkeit auf dem Meer träumen. Eigentlich könnte es nicht besser sein. Eigentlich!

Die Widrigkeiten des Alltags aber machen auch vor ihr nicht Halt. Das Verhältnis zu ihrer immer weiter in die Demenz entgleitende Mutter ist für Protagonistin Andrea alles andere als unbeschwert. Da hilft auch das Abitur nicht, das ihr Sohn nur mit ach und krach geschafft hat. Sein Dasein hat sich ohnehin auf atmen und liegen reduziert. Er muss sich erst mal eine Weile von den Strapazen erholen. „Wie lange so eine Weile wohl dauert?“ fragt sich die besorgte Mutter.

Die Schiffsreise verspricht Aufmunterung. Dass Paul seine Tochter aus erster Ehe ebenfalls zum Urlaub eingeladen hat, lässt die Freude von Andrea genauso wenig steigen, wie die Tatsache, dass sich der Urlaub als vegane Flusskreuzfahrt auf dem Rhein entpuppt.

Angriffe auf die Lachmuskeln

Mit Sprüngen durch die Kapitel und gekonnt verpackten Angriffen auf die Lachmuskeln der Zuhörer macht Fröhlich neugierig auf die Geschichte, lässt aber die drängenden Fragen bewusst offen.

Was Pauls vergessene Unterhosen mit figur-rettender Shape-Unterwäsche zu tun haben und warum eine Botoxspritze im Gegensatz zur Leberfleckenuntersuchung in allen Winkeln des Körpers manchmal die bessere Lösung zu sein scheint, erschließt sich dem Leser im Laufe irrwitziger Verwicklungen. „Nein, das Buch ist nicht autobiografisch“, antwortet Fröhlich auf eine Publikumsfrage. „Ich habe zwar auch zwei Kinder und einen Exmann, aber die sind auf andere Weise schwierig“.

Ihren ersten Besuch einer Lesung fand Eva Idecke aus Rödermark jedenfalls super. „Das war so witzig erzählt, dass ich mir das Buch gleich gekauft habe“, sagt sie, während sie sich ihr Exemplar zusammen mit etwas Smalltalk von der Autorin signieren lässt