Kolping Naturschutzgruppe berichtet über ihre Arbeit Wie der Waldkauz lebt

Mehr über das Leben des Waldkauzes und ein Rückblick über die Arbeit der Kolping Naturschutzgruppe im Jahr 2016 in Dietzenbach, berichtet Rudolf Keil in einem Vortrag, der am morgigen Freitag, 28. April, ab 19 Uhr im Gemeindezentrum der Pfarrgemeinde St. Martin in der Offenbacher Straße 5 in Dietzenbach stattfindet. Foto: p

Dietzenbach (red) – Stellvertretend für alle Eulenarten haben der Natutschutzbund Deutschland und der Landebund für Vogelschutz für 2017 den Waldkauz zum Vogel des Jahres gewählt.

„Mit dem Waldkauz soll für den Erhalt alter Bäume im Wald oder in Parks geworben und eine breite Öffentlichkeit für die Bedürfnisse höhlenbewohnender Tiere sensibilisiert werden“, sagt Rudolf Keil der Leiter der Naturschutzgruppe der Kolpingfamilie St. Martin. „Natürliche Höhlen stehen in unseren Wirtschaftswäldern immer weniger zur Verfügung. In den Siedlungen und an den Forstwegen gelten alte Höhlenbäume im Zweifel als Sicherheitsrisiko. Als Alternative helfen hier nur im Wald Nistkästen für verschiedene Vogelarten aufzuhängen. Auch Waldfledermäuse, die an Höhlenbäume gebunden sind, brauchen unsere Hilfe. Schon seit 25 Jahren bietet die Kolping Naturschutzgruppe im Wald den Höhlenbewohnern mit verschiedenen Kästen Hilfe an. Die Arbeit lohnt sich, wenn man sieht, wie die Kästen gut angenommen werden“.

Doch das Aufhängen von einem Kasten für den Waldkauz sei nicht ganz unproblematisch. Kleineulen, wie der Rauhfußkauz oder der Sperlingskauz die in diesem Gebiet ihren Lebensraum gefunden hätten, würden sehr schnell vom Waldkauz verdrängt. Hier helfe nur genau hinzuschauen, wo man mit einem Kasten dem Waldkauz weiterhelfen könne. „Zu den Kleineulen zählt auch der besonders schützenswerte Steinkauz“, so Rudolf Keil. „Er bevorzugt Streuobstwiesen sowie Grünland. Um ihn zu schützen und zu helfen, haben wir vor vielen Jahren Steinkauzröhren in Apfelbäume aufgehängt, die zum Teil von ihm angenommen wurden. In Dietzenbach gibt es noch den Steinkauz. Würde in seinem Revier ein Waldkauzkasten aufgehängt und vom Kauz angenommen, wäre es das Ende vom Steinkauz. Wir sollten daher alles dafür tun, um unsere Natur mit Bedacht zu schützen, ihre Bestände zu stabilisieren oder gar zu vermehren“.

Mehr über das Leben des Waldkauzes und ein Rückblick über die Arbeit der Kolping Naturschutzgruppe im Jahr 2016 in Dietzenbach, berichtet Rudolf Keil in einem Vortrag, der am morgigen Freitag, 28. April, ab 19 Uhr im Gemeindezentrum der Pfarrgemeinde St. Martin in der Offenbacher Straße 5 in Dietzenbach stattfindet. Alle Interessierten sind willkommen.