Waldorfschüler feiern erfolgreich bestandenes Abitur akademisch „Ich war sehr gerne Ihr Lehrer“

Start in einen neuen Abschnitt: Die 28 Schülerinnen und Schüler nahmen mit selbst entwickelten Sketches ihre Lehrer aufs Korn. Foto: ans

Dietzenbach – Die Abiturientinnen und Abiturienten der Rudolf-Steiner-Schule haben ein letztes Jahr des schulischen Lernens und der Prüfungen abgeschlossen. Dabei können die insgesamt 28 Schülerinnen und Schüler auf das Endergebnis durchaus stolz sein. Sie erlangten ihre Hochschulreife mit einer Durchschnittsnote von 2,1. Während einer akademischen Feier blickten Schüler, Eltern und Lehrer auf diesen Erfolg. Gleich zu Beginn sorgte die 5. Klasse mit einer Mischung aus getragener und heiterer Musik für angemessene Stimmung. Dabei handelte es sich jedoch nicht allein um eine Darbietung, sondern insbesondere um eine musikalische Verabschiedung der Absolventen durch die einstige Patenklasse. Denn wie es an der Steiner-Schule üblich ist, begleiteten die Abiturienten die heutigen Fünftklässler im ersten Jahr.

Im Anschluss an den Auftritt ergriff der Klassenbetreuer Felix Wiedergrün das Wort. Seine humorvolle Rede zeigte, dass er und seine Schüler ein vertrauensvolles Verhältnis zueinander hatten. „Ich habe beschlossen, diese Rede mit der Hingabe anzugehen, mit der sich so mancher von ihnen dem Lernen widmete. Gestern Abend fing ich also an“, begann er. Auf diese Einleitung ließ er Neckereien folgen, die auf kleinere Faux-pas und Eigenheiten seiner Schüler abzielten. Gleichzeitig ließ die Ansprache von Wiedergrün die Würdigung der Schulabgänger nicht vermissen. So sagte er etwa: „Ich bin gerne Lehrer, ich war sehr gerne ihr Lehrer.“ Zudem legte er den Schülern ans Herz, dass sie alles daran setzen sollten, ihren eigenen und nicht einen bereits breit getrampelten Weg zu gehen. „Außer, sie sind in der Wildnis. Dann gehen Sie bitte die bekannten Pfade“, konnte er sich auch hier einen kleinen Scherz nicht verkneifen.

Mit Kreativität hatte ebenso eine Gruppe Eltern ihren Beitrag zur Feier gestaltet. Das Lied „Waterloo“ von Abba zu Hilfe genommen, sangen sie im Playback eine selbst gedichtete Lobeshymne auf die Waldorfpädagogik.

Neben Eltern und Lehrern ließen es sich auch die Abiturienten nicht nehmen, ein paar Worte zum Abschluss zu sagen. Zwei Schülerinnen verwiesen nicht nur auf das, was vor ihnen liegt, sondern auch darauf, was ihnen aus der Schulzeit in Zukunft fehlen wird. Darunter etwa die gemeinsamen Pausengespräche. Kurz vor Ende der Veranstaltung gab die Klasse einige selbstständig entwickelte Sketches zum Besten. Und wenn auch nicht beabsichtigt, wirkten diese wie eine Revanche für die Scherze ihres Klassenbetreuers Felix Wiedergrün. Denn dieses Mal waren es die Lehrer, die aufs Korn genommen wurden.

Zum Abschluss der Feier überreichte Oberstufenleiterin Ursula Knapp-Khalil die Zeugnisse .

VON ANNA SCHOLZE