Kikeriki-Theater spielt in Dietzenbach „Siegfrieds Nibelungenentzündung“ „Wenn’s geht, bitte laut lachen”

Mit dem Stück „Siegfrieds Nibelungenentzündung” präsentierte das Kikeriki-Theater im Dietzenbacher Bürgerhaus eine kuriose und mit Halbwahrheiten gespickte Version der Heldensage – vermischt mit hessischer Mundart. Foto: zvk

Dietzenbach (zvk) – ,,Wir sind vielleicht nicht das beste, aber bestimmt das bekloppteste Theater”, verkündete Roland Hotz gleich zu Beginn der Aufführung.

Mit seinem Kikeriki-Theater gastierte Hotz am Freitag und am Samstag im Dietzenbacher Bürgerhaus, oder in seinen Worten: ,,in der alten Oper von Dietzenbach”.

Mit dem Stück „Siegfrieds Nibelungenentzündung” präsentierte das Puppentheater eine kuriose und mit Halbwahrheiten gespickte Version der Heldensage – vermischt mit hessischer Mundart.

Genauso unkonventionell fallen die Puppen und ihre Dialoge aus: ein schlagfertiger Siegfried mit Sonnenbrille und Zottelfrisur, ein homosexueller Drache, eine vollbusige Geliebte in Ledermontur und ein Zwerg mit Hakennase. Letztgenannter hat mit Siegfried ein Gespräch über seine Einzimmerwohnung. ,,67 Quadratmeter? Da habt ihr beide es aber groß. Sogar mit Gärtsche”, bewundert Siegfried. ,,Was? Wieso Zwo?”, fragt der Zwerg arglos zurück. ,,Na, du und deine Nase”, antwortet der Xantener. Zum Durchschnaufen kommt vor lauter Lachen kaum ein Zuschauer. Auf eine Anregung wollte Hotz dennoch nicht verzichten: ,,Wenn’s geht, bitte laut lachen”, betonte er. ,,Das muss man mittlerweile extra sagen, denn manchmal haben wir ein Schmunzel-Publikum vor uns sitzen.” Damit die Zuschauer mitbekamen, was die Schauspieler ihnen erzählen, übersetzte Hotz eine Szene simultan in Gebärdensprache. Als ihn sein Kollege fragte, was denn das solle, hatte Hotz einen Konter parat: ,,Na, man weiß nie, vielleicht sitzen Offenbacher hier.” Ein bloßes Lächeln scheint anhand der ungezügelten Witze und hemmungsloser Seitenhiebe kaum vorstellbar. Zwar nicht immer politisch korrekt, manchmal derb und stets gewürzt von einer ordentlichen Portion schwarzem Humor, begeisterte das Ensemble. ,,Hier könnt ihr nicht umschalten, das ist real, den Scheißdreck müsst ihr euch ansehen”, sagte Hotz und grinste.