Wasserflugtreffen des Flug- und Modellbau Clubs Dietzenbach Von Windsack und Wetterradar

Ein gemeinsames Hobby bietet viel Raum zum Fachsimpeln. Die Mitglieder des Flug- und Modellbau Clubs Dietzenbach, hier Rainer Luniak, Volker Horsch und Ralf Kaiser, ließen ihre Sportgeräte am Rodgauer Strandbad durch die Lüfte sausen. In der Mitte eine Canadair CL 215 von Volker Horsch, die im Original als Löschflugzeug in Neufundland im Einsatz ist. Foto: Pulwey

Dietzenbach/Rodgau (pul) – Die Badesaison am Rodgauer Strandbad ist seit einigen Wochen vorbei.

So hatten die Mitglieder des Flug- und Modellbau Clubs Dietzenbach Gelegenheit, ihre Maschinen über den Wassern des Badesees fliegen zu lassen. Inzwischen haben sich die Veranstaltungen der Dietzenbacher in Rodgau etabliert, mehr als 200 Gäste schauten bereits am ersten Tag des Flugwochenendes vorbei. Dazu kamen mehr als 40 Piloten mit 50 Maschinen, die den Spaß am Hobby genossen.

Die Flugleitung hatte Stephan Langhammer inne, er moderierte auch, sodass Branchenfremde über Modelle und Piloten detailreichen Einblick erhielten.

Der Wind machte allerdings Probleme. Böig und zu stark, sorgte er für so manch belegten „Parkplatz“ der Modellmaschinen. Die filigranen Flieger sollten nicht gefährdet werden.

Trotz des weitestgehend schönen Wetters behielt man ständig Windsack und Wetterradar im Auge. Am besten seien Bedingungen mit null Luftstrom oder maximal einem Beaufort, so der Vorsitzende Ralf Kaiser.

Solche Informationen und noch mehr bekommen Interessierte bei den Dietzenbacher Modellflugfreunden.

Ralf Kaiser warnt davor, Modelle aufs Geratewohl im Internet zu bestellen und dann im heimischen Garten fliegen zu lassen.

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Die angebotene Expertise der Dietzenbacher sollte jeder im Vorfeld einholen, so Kaiser. Die Kontaktdaten stehen im Netz unter fmc-dietzenbach.org.

Ein Trainingslager für Anfänger ist für 2020 geplant. Im Frühjahr werden dann auch Erfahrene ihre im Winter neu gebauten Modelle ausprobieren können. Zu den erwähnenswerten Nachbauten beim Flugtag am Strandbad zählte die Dornier 24 von Rainer Luniak, die er aus Bauschaum selbst gebaut hat.

Das leichte aber stabile Material sorgte für eine Spannweite von zwei Metern. Es dauerte zwei Jahre bis zum Jungfernflug. Viel Detailarbeit steckte in so einem Projekt, beispielsweise bis der Anstellwinkel perfekt war. „Sie fliegt schön, es hat sich gelohnt“, blickte Rainer Luniak heute auf die Arbeit zurück. Das Original der 1930-er Jahre war und ist als Seeaufklärer und im Seenotrettungsdienst im Einsatz. Der Dank des Vereins geht an die Stadt Rodgau. Inzwischen hat sich hier ein Vertrauensverhältnis aufgebaut, so der Vorsitzende. Zwei Mal pro anno genießen die Vereinsmitglieder und deren Besucher das Flair am Gewässer. Dazu kommen Flugstunden im Sommer nach 20 Uhr, wenn der Badebetrieb ruht.

Inzwischen gibt es eine Entwicklung in der Branche mit Datensätzen im Internet. So lassen sich Modelle für Flugmaschinen aus dem 3-D-Drucker herstellen. Es ist allerdings eine exotische Nische, die sich bisher nicht durchgesetzt hat. Auch hier ist viel know-how notwendig, die der Verein um Ralf Kaiser besitzt.