1. Dietzenbacher Tanzgarde startet mit Prinzenpaar in die neue Kampagne Die Zeit ohne Tollitäten hat endlich ein Ende

Schon bei der ersten Kampagneneröffnung im Gründungsjahr der 1. Dietzenbacher Tanzgarde waren Gardemädchen auf dem Wingertsberg mit von der Partie. Und auch die Sitzung im Jubiläumsjahr werden die Tänzerinnen mitgestalten. Foto: Dreger

Dietzenbach (zsd) – Nach Jahren ohne närrisch-königliche Regentschaft startet die 1. Dietzenbacher Tanzgarde bei der Kampagneneröffnung am kommenden Samstag, 11. November endlich wieder mit der Inthronisierung eines Prinzenpaares in die fünfte Jahreszeit. Los geht es am Samstag um 19.11 Uhr im Europahaus in der Offenthaler Straße 75.

Am 10. Oktober 1978 von Irene Endl, Jutta Haseneder und Heidi Knecht vom Neu-Isenburger Verein „Schwarze Elf“ aus der Taufe gehoben, erblickte der Dietzenbacher Karnevalsverein das Licht der Welt durch die Meinung der Gründerinnen, dass in Sachen Karneval in Dietzenbach einmal mehr passieren müsse.

Seither haben die Dietzenbacher Narren einiges auf die Beine gestellt, allem voran natürlich die Gardemädchen selbst. Die schwangen bereits bei der ersten Kampagneneröffnung im Gründungsjahr die Tanzbeine auf dem Wingertsberg. Im April 1979 trat der erste Vorstand sein Amt an, den Vorsitz hatten Irene Endl und ihr Stellvertreter Wolfgang Dreßen inne. Außerdem erhielt die Tanzgarde ihren Eintrag als „e.V.“ ins Vereinsregister. Schnell hatte sich der Verein einen Namen über die Stadtgrenzen hinaus gemacht und sorgte auf Einladung der Neu-Isenburger „Narrengilde“ im Lumpenmontagsumzug für Stimmung.

Steigende Mitgliederzahlen machten außerdem bald schon die Aufgliederung der Tanzgarde in Mini-, Midi- und Maxigarde möglich. Mit Ulrike I. und Peter I. konnte bereits in der Kampagne 1980/81 das erste Dietzenbacher Prinzenpaar präsentiert werden. Ein Jahr später fand initiiert von der Tanzgarde und mit Unterstützung vom damaligen Bürgermeister Dr. Friedrich Keller, die „gelungenste Senioren-Faschingsfeier Dietzenbachs“, wie die Presse damals titelte, im Rathaus statt.

1984 schlängelte sich mit dem Prinzenpaar Lilli I. und Manfred I. samt deren Hofstaat dann der erste Faschingsumzug durch die Straßen der Stadt und dem ersten Sturm auf das Dietzenbacher Rathaus hatte Bürgermeister Keller nicht viel entgegenzusetzen, er wurde schließlich von den anstürmenden Narren entmachtet. Im darauffolgenden Jahr wartete die Tanzgarde mit ihrem ersten Kinderprinzenpaar auf. Silvia I. und Christian I. begleiteten den Umzug in einer geschmückten Ponykutsche.

Seit rund zwanzig Jahren ist Holger Arnold im Verein, die vergangenen zehn davon als Vorsitzender. Schon als Kind hat sich der gebürtige Frankfurter immer gerne Faschingsumzüge angeschaut, sein Vater war damals auch aktiver Büttenredner. Derartig geprägt vom närrischen Brauchtum war für ihn der Eintritt in einen Karnevalsverein kein großer Schritt, sondern eher Bestimmung. Die Teilnahmen an Gardeturnieren sowie vermehrte Fremdauftritte der Gardetänzer sieht er genauso als positiven Wandel der Zeit, wie die gewachsene Beliebtheit der Kinderfaschingsfeier.

„Das wurde immer mehr und in der Linde war damals nicht mehr genug Platz“ erinnert er sich. Seit dem feiern die Kleinen im Capitol des Bürgerhauses.

Die Vorstandsarbeit habe ihm von Anfang an Spaß gemacht, große Höhen oder Tiefen habe es eigentlich nicht gegeben, erzählt er.

Ein paar Vereinsaustritte hier, Neuzugänge da und die ein oder andere Diskussion unter den Mitgliedern: „Eigentlich alles wie in jedem Verein und nichts, was sich nicht lösen ließe.“ Mit den momentan rund 140 Mitgliedern sieht er die Tanzgarde gut aufgestellt, Nachwuchsprobleme gebe es keine. „Neue Mitglieder sind aber natürlich immer willkommen“, wirbt er. An eine kleine Panne beim Umzug vor zwei Jahren in Urberach kann er sich noch gut erinnern. Einige Dietzenbacher Ex-Prinzessinnen sollten auf dem extra dafür geschmückten n, die Hebebühne ließ sich aber nicht mehr öffnen. „Da mussten die Damen eben mit Leitern über die Bordwand klettern. Aber auch das hat funktioniert.“

Im vergangenen Jahr spielte dann das Wetter nicht ganz mit. Viele Umzüge wurden wegen Unwetter abgesagt, in Heusenstamm fand er statt. Es hatte aber begonnen heftig zu regnen und die plüschigen Bärenkostüme der Tanzgarde haben sich mehr und mehr mit Wasser vollgesaugt, erzählt Arnold.

„Das wurde ganz schön schwer zum Schluss, aber es haben alle tapfer durchgehalten.“ Ein Wermutstropfen in den letzten Jahren waren die fehlenden Prinzenpaare. „Gesucht haben wir schon, aber wir können eben niemanden zwingen.“ Umso größer sei nun die Freude, dass es bei der diesjährigen Kampagneneröffnung am 11.11. wieder eine Inthronisation geben wird. „Wer Prinz und Prinzessin wird, verraten wir natürlich erst dann“, sagt Arnold. Pünktlich zum 40. Vereinsjubiläum hat das Sitzungskomitee mit Bäppi La Belle, Tom Jet und anderen hochkarätigen Bühnengästen außerdem einige Highlights im Rahmenprogramm der großen Sitzung geplant, die am 20. Januar 2018 ab 19:33 Uhr im Bürgerhaus stattfindet.

Karten für die Veranstaltung gibt es ab dem kommenden Montag, 13. November, im Vorverkauf im Thesa 2.0 Ticketshop in der Schäfergasse 4 Telefon 06074 7283663.

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