Breit angelegte Befragung der Bevölkerung hat begonnen und läuft bis Mitte November Wie soll die Zukunft des Sports in Dietzenbach aussehen?

In Dietzenbach läuft derzeit eine breit angelegte Befragung der Bevölkerung. Darin geht es darum, wie die Zukunfts des Sports in der Kreisstadt aussehen soll. Foto: p

Dietzenbach (red) – „In der Kreisstadt sollten allen, die aktiv leben möchten, attraktive Möglichkeiten zum Sport und Bewegung angeboten werden“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung. „Dass Sport und Bewegung viele Vorteile haben, liegt auf der Hand: bessere Gesundheit, soziales Miteinander, Konfliktverminderung, Stressabbau, Überwindung der eigenen Grenzen und nicht zuletzt der Spaß an der Sache. Die Sportpraxis hat sich in den letzten Jahren geändert: der Anteil der Bevölkerung, der Sport treibt, ist größer als je zuvor. Viele Bewohner in allen Altersgruppen wollen aktiv leben. Gleichzeitig führt das moderne Leben dazu, dass weniger Menschen als früher dazu bereit sind, sich in dem strengen Rahmen des Leistungssports einzufügen. Zweimal pro Woche an festen Zeiten trainieren und noch am Wochenende zu Wettkämpfen fahren, das passt häufig nicht mit Schule, Studium, Berufs- und Familienleben. Die Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement hat sich in den letzten Jahren verringert. Zudem ist

die Angebotspalette (Konkurrenz) größer geworden und neue (Trend-) Sportarten und Akteure im Sportbereich haben sich entwickelt.

Damit einher geht ein Wandel bei den Sportvereinen. Sie stehen vor gewaltigen Herausforderungen und müssen ihr Angebot an die Nachfrage nach Breiten- und Freizeitsport anpassen und tun dies gerade in Dietzenbach bereits mit innovativen und mutigen Ideen. Um attraktive Angebote zu erhalten und zu schaffen, wird eine ansprechende Infrastruktur benötigt, sodass sie attraktive Aktivitäten und Sportstätten für ihre Mitglieder anbieten können.

In Zeiten knapper Kassen steht die Kreisstadt Dietzenbach ebenfalls vor schwierigen Entscheidungen. Die stadteigene Sportinfrastruktur ist teilweise in die Jahre gekommen und benötigt Investitionen. Sie soll den Bedürfnissen sowohl des Vereins- als auch des Freizeit- und Schulsports gerecht werden“.

Genau aus diesem Grund sei ein brei tangelegter Beteiligungsprozess am 15. Mai gestartet.

Im Auftrag und in enger Zusammenarbeit mit der Kreisstadt Dietzenbach

erarbeite das Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung GbR, kurz IKPS, die Sportentwicklungsplanung für die nächsten zehn bis 15 Jahre. Die Planung werde eine zukunftsfähige Handlungsleitlinie zur Entwicklung von Sportflächen und –angeboten bilden, sowohl für die Verwaltung und Politik als auch für die Vereine und Schulen. Unter Beteiligung der Bevölkerung, der Vereine und der Schulen sollten konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitet werden, die sowohl Sanierung- und Neubau von Sportstätten als auch die Organisation des Sports in Dietzenbach beträfen.

Eine solche Sportentwicklungsplanung habe für die Bevölkerung und Vereine

mehrere Vorteile:

- Klare Prioritäten sorgen dafür, dass die Finanzmittel dort eingesetzt werden,

wo der Bedarf am größten und die Investition am sinnvollsten ist.

- Der Anstoß zu einer besseren Kooperation sowohl zwischen Vereinen untereinander als auch zwischen Vereinen und Schulen führen zu Kostenverminderungen und besseren Angeboten.

- Die Sportentwicklungsplanung wird eine überzeugende argumentative Grundlage für Förderanträge bilden und mehr Erfolg bei der Fördermittel-

Akquise ermöglichen. Solche Fördermittel bilden einen Großteil der Finanzierung von Investitionen im Sportbereich. Konkrete Fragen, die bei der Sportentwicklungsplanung zu beantworten sind, sind zum Beispiel:

- Was hat Priorität: die Tribüne im Waldstadion zu sanieren oder eher neue Bolzplätze zu bauen?

- Ist es wünschenswert und sinnvoll, dass Dietzenbacher Vereine fusionieren?

- Sollen Sportstätten für Trendsportarten wie Parkour oder Cricket errichtet

werden, oder sollte der Schwerpunkt eher auf herkömmliche Sportarten wie

Fußball liegen?

- Sollen die Investitionen hauptsächlich die Sportstätten betreffen, oder sollte das Fuß- und Radwegenetz ebenfalls verbessert werden, um Joggen, Radfahren und Laufen zu fördern?

Als Grundlage, um diese und ähnliche Fragen zu beantworten, wird derzeit und noch bis zum 17. November die Bevölkerung befragt.

Einerseits werden Meinungen und Anregungen eingeholt, andererseits soll ein möglichst klares Bild entstehen, wo und wie heute in Dietzenbach Sport betrieben wird, um daraus die Bedürfnisse herzuleiten.

Eine Befragung der Vereine und Schulen wird parallel durchgeführt.

Die Befragung der Bevölkerung findet wie folgt statt:

- 3.000 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger erhalten einen Brief und

Code, um online unter http://dietzenbach.sportentwicklungsplanung.de

den Fragebogen auszufüllen

- Jeder Bewohner, der nicht zur oben genannten Stichprobe gehört, kann den Fragebogen ebenfalls unter http://befragung.sportentwicklungsplanung.de ausfüllen, die Ergebnisse werden gesondert ausgewertet.

- Anfang November haben im Rahmen von bestehenden Veranstaltungen, wie zum Beispiel dem Jugendcafé oder dem Deutschkurs im Bildungshaus Bewohner die Möglichkeit, den Fragebogen in Papierform auszufüllen.