Strahlende Gesichter nach anstrengender Zeit 24 Erwachsene holen in Dreieich ihr Abitur nach

Auf diesen Moment haben sie lange gewartet: Endlich dürfen die Männer und Frauen das Abiturzeugnis in Händen halten. Viele Stunden haben sie nach einem anstrengenden Arbeitstag dafür gelernt. Foto: col

Dreieich (col) – 24 strahlende Gesichter im Haus des Lebenslangen Lernen (HLL). Schulleiter der Schule für Erwachsene, Harald Höfner, verteilte die heiß begehrten Abiturzeugnisse. Dreieinhalb Jahre – in Ausnahmefällen auch drei oder zweieinhalb Jahre – büffelten die im Durchschnitt 24 Jahre alten Schüler für die Hochschulreife.

 „Ich ziehe absolut den Hut vor unsere Schülern, denn die meisten von ihnen kommen abends nach einem acht Stunden Arbeitstag zu uns“, erklärte Höffner bei der Verleihung der Abschlusszeugnisse. Ein Großteil der Schüler, in diesem Jahr 40 bis 50, gehen ein Jahr vor den Abiturprüfungen ab und nehmen die Fachhochschulreife mit. Nur die besonders Engagierten und oftmals die Guten, gehen den schwierigeren Weg bis zum Abitur. Das erklärt vielleicht auch die guten Abschlüsse.

Mit 1,0 hat Franziska Moritz ein absolutes Spitzenabitur hin gelegt. „Sie ist auch ein gutes Beispiel für die immense Entwicklung, die einige Schüler in der Zeit hier an der Schule durchleben. Franziska war eher schwach in Mathe, ist mit sechs Punkten in die Einführungsphase eingestiegen, hatte zwölf Punkte in der Qualifikationsphase und hat mit 15 Punkten eine Spitzenprüfung geschrieben“, berichtet Höffner.

Große Pläne

Tamara Reimund hat einen 1,1-Abschluss und möchte Psychologie studieren und Franziska Westermeier, Mutter von drei Kinder, will mit ihrem 1,2er Abitur gerne an die Universität um Biologie zu studieren. „Sie war übrigens eine von den besonders zuverlässigen Schülerinnen, obwohl sie rund um die Schule so viel zu organisieren hatte“, lobte der Schulleiter. Die künftige Biologin hat eine gute Erklärung für ihren guten Notenschnitt: „Ich hatte Glück mit meinen Lehrern, sie haben uns sehr gut vorbereitet“, sagte die junge Frau. Es sei eine anstrengende Zeit gewesen, aber sie sei froh und auch ein bisschen stolz diesen Weg gegangen zu sein.

Derzeit besuchen etwa 350 Schüler die Schule für Erwachsene und nutzen damit den zweiten Bildungsweg, um noch eine Fachhochschulreife oder das Abitur zu erreichen. „Es ist ein schönes Gefühl, wenn die Leute nach diesen 3,5 Jahren diese Erfolgserlebnis haben“, sagte Harald Höffner und freute sich mit seinen Schützlingen.