Der Baum ist mit vielen Lichtern geschmückt, um den Brunnen sorgen dutzende Kerzen im Glas, Tannenzweige und Lichterketten für weihnachtliches Licht. Der Hingucker an diesem Abend ist die weihnachtliche, mehrstöckige Schokocreme Torte mit Sternen und Bäumen aus Marzipan – und natürlich das angestrahlte Gedicht am Rande des Platzes von Hanne Rut Neidhardt, das die Frankfurter Künstlerin zum „Sabbatjahr“ von Margarete Habernoll verfasst hat.
Seit 25 Jahren verwandelt die private Initiative Kunstraum Margarete und Christian Habernoll, unterstützt vom Förderverein Alt-Götzenhain den Dorfplatz in einen temporären, öffentlichen Kunstraum. Jeder Baum hat sein Konzept, seine eigene Ausstrahlung und schenkt den Besuchern einen Dialog mit Kunst, Natur und ungewöhnlichen Klangerfahrungen. „Alle Jahre wieder – nur dieses Jahr nicht. Viele meiner Baumprojekte haben einen biografischen Hintergrund, dieser auch, ich schenk mir diese Zeit, eine Auszeit, ein Innehalten, Stille, Frieden, Besinnung und um Atem zu holen“, erläutert Habernoll.
In ruhiger Runde
Die Kunstweihnachtsbaum-Initiatorin erklärte dann auch in ihrer Rede: „Eigentlich sollte heute der 25. Kunstweihnachtsbaum gefeiert werden, aber nun verschiebe ich den Jubelbaum auf das nächste Jahr. Ich schenke mir eine kleine Auszeit. Sabbat, stillselige Muße“, sagte Habernoll und erntete Applaus. Es ist ja nicht nur der 25. Kunstweihnachtsbaum, es ist auch der 25. Geburtstag des Fördervereins und es ist 25 Jahre her, dass Margarete Habernoll die Patenschaft für den Platz übernommen hat – und im Sommer fast täglich dort die Pflanzen wässert und immer nach dem Rechten sieht. „Es sind 25 Jahre Engagement, Freude, Einsatz und Leidenschaft für den Platz“, bedankte sich Margarete Habernoll bei ihren Helfern.
Die tolle, dreistöckige Geburtstagstorte war ein Geschenk von Katharina Schumacher und Hans Jürgen Heck zur „Silberhochzeit“ Habernoll mit dem Platz und dem Baum. Und Kira Walzog-Wagner hat die Besucher am Sonntagabend mit Glühweinkuchen beglückt. „So hatte ich es mir gewünscht, eine ruhige Runde, mit Schokokuchen verschmierten Mündern und einem Glas Rotwein in der Hand“, sagte die Initiatorin, mit einem zufriedenen Blick auf die Menschen, die gekommen waren.