Dreieich (col) – Die Kräuter stehen noch im saftigen Grün, der Lavendel duftet, der Basilikum ist so üppig, dass er fast aus der liebevoll angelegten Kräuterspirale fällt. Der Kräutergarten in der Baierhansenwiese ist ein wahres Kleinod. Nach so viel Erfolg, positiven Rückmeldungen und tausenden von Besuchern, hatte Klaus Rehwald, Vorsitzender der AG Umwelt und Naturschutz, gemeinsam mit den vielen ehrenamtlichen Helfern, zu einem gemeinsamen Saisonabschluss in den Garten eingeladen.
Mehr als 120 Dreieicher saßen zwischen Zitronenmelisse und Oregano, Salatköpfen und Zucchini-Pflanzen und lauschten den lustigen Mundart-Geschichten von Dreieichenhains ehemaliger Büchereileiterin Irene Rehwald und ihrer Schwester Ilse David. Leonie Jakobi und Marc Zimmer lockerten die Lesung mit Evergreens wie „Hotel California“ von den Eagels musikalisch auf. Dazu gab es kühle Getränke und selbst gemachte Köstlichkeiten wie Handkäs-Tartar – ein perfekter Spätsommerabend unter freiem Himmel.
Klaus Rehwald war drei Monate nach der Eröffnung des öffentlichen Gartens auch mehr als glücklich. „Das Projekt hat unsere Erwartungen bei weitem übertroffen, wir hätten niemals gedacht, dass der Garten auf so viel Resonanz stößt“, ist Rehwald über diese Entwicklung sehr überrascht. Seit der Eröffnung Ende Mai waren mehr als 3.400 Leute in dem Lehr- und Kräutergarten zu Besuch, die Altenwohnheime Cursana und Ulmenhof nutzen den Garten als Ausflugsziel, bei den Ferienspielen war eine Gruppe Kinder aktiv und jeden Tag kommen Menschen in den Garten. „Es ist schön zu beobachten. Manchmal sitzt eine Gruppe Rentner hier auf der Bank, sie trinken zuerst einen Schoppen und machen sich dann gemeinsam ans Unkraut jäten“, berichtet Rehwald.
Gemeinsamer Erntetag
Regelmäßig gibt es Kräuter und Homöopathie-Kurse, über hundert Interessierte sind inzwischen auf der Liste für den Newsletter, der über die neusten Termine informiert und mittwochs zwischen 16 und 18 Uhr ist der gemeinsame Erntetag. „Immer neue Gesichter bringen auch wieder neue Ideen mit hier her und so sind in den vergangenen Wochen auch so einige Pläne für die Zukunft entstanden. Das Thema Gärtnern hat auf jeden Fall hier noch Potential“, ist Rehwald überzeugt. Dabei gab es vor dem Projekt des Vereins Zukunft Dreieich durchaus kritische Stimmen. Ob der Garten auf so viel Interesse stoßen werde, ob nicht durch Vandalismus viel zerstört wird und nicht schon ganz schnell mit viel Unkraut überwuchert ist. Aber schöner, wie zum gemeinsamen Saisonfinale hätten diese Unkenrufe nicht widerlegt werden können. Mit Philipp Frosch, dem Besitzer eines benachbarten Gartengrundstücks, habe der Verein einen Unterstützer, der oft vor Ort sei und auch ein bisschen die Hausmeistertätigkeit übernommen hat. Als Schutz vor Vandalismus ist der Garten mit Video überwacht.