Torreiche Partie zwischen Feuerwehr-Fußballern und Nationalteam Jede Aktion bejubelt

Ein Gruppenbild mit den beiden Mannschaften und Nachwuchs darf natürlich nicht fehlen. Zu den Gästen zählten auch Stadtverordnetenvorsteherin Bettina Schmitt und Bürgermeister Martin Burlon. Bild: Kegler

Dreieich – Es war ein besonderer Kick für den guten Zweck, der unlängst im Ahorn Camp Sportpark stieg. Die Fußballmannschaft der Dreieicher Feuerwehr trat in einem torreichen Benefizspiel gegen die deutsche Feuerwehr Fußball-Nationalmannschaft an und bewies außerordentlichen Kampfgeist.

Kurz vor dem Spiel hatten die Retter aus sämtlichen Stadtteilen einen Löschzug auf dem Gelände aufgefahren und ließen Groß und Klein ihre Arbeit hautnah erleben. An einem Fahrzeug erkundeten die Besucher Simone und Samuel Lenhardt Schläuche, Sägen und Strahlrohre. Der Brandschützer Philipp Schwab steht vor dem Wagen und sagt: „Wir wurden vor zwei Stunden zu einem Wohnungsbrand gerufen, weshalb noch nicht alle Fahrzeuge hier sind.“

Doch nicht nur Blaulichtfans kamen auf ihre Kosten: Ein Rahmenprogramm samt Hüpfburg, Tischtennis, Torwandschießen und einer Tombola lockte Scharen auf das Stadiongelände. Daniel Eggert steht mit seinen Freunden an einer Torwand, bei der die Schussgeschwindigkeit gemessen werden kann. Etwa 67 Kilometer pro Stunde bringt er mit seinem kräftigen Tritt auf die Anzeige. Auch der Musikverein Offenthal machte mit und unterhielt die Gäste musikalisch – unter anderem mit der Nationalhymne. Zur Unterstützung der Benefizveranstaltung verzichteten die Musiker auf ihre Gage.

Dann wurde es ernst und die Dreieicher Mannschaft lief auf. Die Gegner kamen aus dem ganzen Bundesgebiet und sind allesamt Mitglieder von Berufsfeuerwehren und noch dazu zweimaliger Europameister. Stadtbrandinspektor Markus Tillmann sagte: „In erster Linie sind wir sehr stolz, dass wir die Nationalmannschaft nach Dreieich holen konnten und das Ergebnis ist zweitrangig.“ Im Fokus stand bekanntlich der gute Zweck, denn sämtliche Erlöse gehen an die Hessische Feuerwehrstiftung, die zum Beispiel in Not geratene Einsatzkräfte unterstützt.

Die Partie ist denn auch denkbar einseitig, jeder lautstark bejubelte Angriffsversuch von Dreieicher Seite wird frühzeitig abgefangen und trotz einiger starker Paraden von Torhüter Lars Meffert steht es zur Pause bereits 0:9. In der zweiten Halbzeit lässt die Auswahl von Bundestrainer Heinz-Jürgen Pieper dann einiges zu, Andreas Wietzorek trifft gleich vier Mal für die Retter aus Dreieich und wird umjubelt. Nach viel Einsatz müssen sich die Gastgeber dennoch deutlich mit 4:20 geschlagen geben, doch selbst der vierfache Torschütze zeigt sich alles andere als enttäuscht: „Das war ein super Gefühl, gegen die Nationalelf zu treffen. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass wir so viele Tore schießen würden.“

„Es ist überhaupt nicht selbstverständlich, dass es eine Fußballmannschaft in der Feuerwehr gibt. Wir sind besonders stolz, dass die Kameraden nicht nur im Einsatz, sondern auch im Sport für die gute Sache antreten“, freute sich Norbert Fischer, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes, der hin und wieder als Stadionsprecher einspringt. Und auch der Organisator der Dreieicher Kicker, Jürgen Meyer, meint: „In ganz Hessen gibt es keine vergleichbare Mannschaft, in der nur Feuerwehrangehörige spielen. Das ist schon etwas Besonderes.“

Auch die Spendensumme kann sich sehen lassen: 6.156,42 Euro kamen zusammen.
 zmk