HAUS FALLTORWEG Arbeiten am Generationentreff beginnen Mitte September Anbau beseitigt Barrieren

An die Rückseite des Hauses Falltorweg, links im Bild, wird ein Anbau angedockt.

Dreieich – Was lange währt, wird hoffentlich bald gut: Mitte September starten nach Angaben aus dem Rathaus die Arbeiten zur Erweiterung des Hauses Falltorweg in Buchschlag. Ziel des Umbaus ist es, künftig auch Menschen mit körperlichen Einschränkungen die Nutzung des Erdgeschosses vollumfänglich zu ermöglichen. Um das zu erreichen, waren im Vorfeld umfangreiche Abstimmungen mit der Denkmalschutzbehörde des Kreises Offenbach notwendig.

Um Denkmalschutz und Inklusion zu vereinbaren, wird an das Haus der Generationen, wie es auch genannt wird, ein eingeschossiger Anbau auf der Gebäuderückseite mit direktem Zugang zum Clubraum im Erdgeschoss angedockt. Der Anbau erhält eine Hubliftanlage für Rollstuhlfahrer und ein behindertengerechtes WC. Nach aktuellem Stand belaufen sich die Kosten auf etwa 170.000 Euro. Das beauftragte Unternehmen beginnt mit den sogenannten Gründungsarbeiten, für die Errichtung des Rohbaus sind etwa sechs Wochen veranschlagt. Wenn alles nach Plan verläuft, kann im März die Fertigstellung gefeiert werden.

Die Gruppen, die sich in der Begegnungsstätte treffen, kommen während der Bauphase in einem Ausweichquartier unter. Vorträge, Lesungen, Rommé, Bridge, Yoga- und Smartphonekurse, Musikgarten, Eltern-Kind-Gruppen, Familienforscher oder Film- und Videoclub – ab der Monatsmitte verlagert sich das Programm in den Gemeinschaftsraum des August-Wienand-Hauses in der Liebknechtstraße 165.

Die Planung war eine schwere Geburt. „Durch den Denkmalschutz sind sämtliche Eingriffe in die bestehende Bausubstanz auch im Inneren des Gebäudes nur unter Berücksichtigung denkmalschutzrechtlicher Belange möglich“, sagt Dirk Böttcher, technischer Vorstand der Dreieich Bau AöR. Die Tochter der Stadt koordiniert die Arbeiten. Dementsprechend könne der barrierefreie Zugang nur über einen außen anschließenden Baukörper realisiert werden. Aufgrund des Ensembleschutzes musste das Bauwerk so unauffällig und in seinem Umfang so gering wie möglich konzipiert werden. So darf der Anbau in der Höhe nicht über die Traufe der Villa hinausgehen. Böttcher: „Das hat baukonstruktive Sonderlösungen erfordert. So durfte die Liftanlage nur ohne Zwischenpodest konzipiert werden. Preisgünstigere Rampenlösungen mussten aufgrund denkmalpflegerischer Anforderungen von vornherein ausgeschlossen werden.“ Die Denkmalschutzbehörde wurde frühzeitig in alle Überlegungen und Planungen einbezogen und hat den Anbau letztendlich genehmigt.

„Mit dieser engen Abstimmung ist es gelungen, die bestmögliche Umsetzung eines barrierefreien Zugangs zu dem denkmalgeschützten Kleinod zu realisieren“, sagt Erster Stadtrat Markus Heller.

„Insbesondere der barrierefreie Sanitärbereich ist ein großer Gewinn für alle Besucherinnen und Besucher, denen das Treppensteigen zu den Sanitäranlagen im Keller des Hauses schwerfällt oder gar unmöglich ist.“
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