25 JAHRE ADFC DREIEICH Ortsverband feiert Jubiläum mit vielen Aktivitäten Weiter im Aufwind

Mit Ehrgeiz durch den Fahrradparcours: Bastian bewältigt die Aufgaben erfolgreich, ein bisschen Unterstützung bekommt er von Annett Wilken-Schmitz, die beim Dreieicher ADFC Mountain-Bike-Touren organisiert.

Dreieich – Seit einem Vierteljahrhundert organisiert der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) Dreieich abwechslungsreiche Radtouren, bietet Mitgliedern viele Informationen sowie Dienstleistungen rund um das Radfahren und macht sich nicht zuletzt in Sachen Verkehrspolitik in der Stadt und darüber hinaus stark. Das ist ein Grund zum Feiern. Mit einem Grillfest auf dem Gelände von Sehrings Landlädchen in Götzenhain begehen die Radfahrer ihr Jubiläum mit Mitgliedern und Freunden.

Das gefragteste Angebot – neben den Grillwürstchen von Monica Sehring – ist an diesem Mittag die professionelle Fahrradwaschanlage. Die Schlange ist lang, alle wollen ihre Drahtesel von den rotierenden Waschbürsten mit Bio-Reiniger gesäubert haben. Die portable Maschine funktioniert ähnlich wie eine Autowaschanlage – nur viel umweltfreundlicher, wie Martin Hofmann, Leiter der Radwerkstatt rad.werk, versichert. „Es ist ein geschlossener Kreislauf mit 35 Litern Wasser. Das wird bei jedem Durchgang neu durch vier Filter gefiltert. Das funktioniert hervorragend.“ Das Waschen dauert etwa eine Viertelstunde – aber nur, weil die Räder von Hand getrocknet und die Ketten dann auch neu geölt werden.

Lothar Klötzing ist gerne zum Feiern gekommen. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern. „Wir waren seit den 80er Jahren gemeinsam mit Langen, Neu-Isenburg und Offenbach organisiert. Schon damals waren die verkehrspolitischen Ziele für den Radverkehr unsere größte Motivation“, erklärt Klötzing. Dreieich bekam seinen eigenen Ortsverband, weil es genug engagierte Radfahrer gab, schon zu Beginn waren es 50 bis 60 Leute, schätzt er. Heute hat der ADFC etwa 400 Mitglieder – Tendenz steigend, freut sich Vorstandsmitglied Oliver Martini. „Radfahren ist weiterhin im Aufwind“, freut er sich über den großen Zuspruch.
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Einige Stellwände mit Zeitungsartikeln und Fotos zeigen wichtige Momente des ADFC aus den vergangenen 25 Jahren. Themen sind erfolgreiche Codierungsaktionen, das Aufstellen von Radparkern, Tourenfotos, Bilder vom Stadtradeln, aber auch die Eröffnung des lange gewünschten Radwegs zwischen Götzenhain und Neu-Isenburg. Der vom ADFC initiierte Runde Tisch Radverkehr gilt in Südhessen längst als ein Vorzeigemodell zur besseren Kommunikation zwischen Radfahrern, Verwaltung und Politik.

„Derzeit ist der Radschnellweg zwischen Darmstadt und Frankfurt ein großes Thema. Wir als ADFC positionieren ganz klar für eine Lösung, bei der die Anbindung von Dreieich an die Schnellverbindung gut funktioniert“, sagt Martini. Dieter Fröhlich, Dreieicher Radverkehrsbeauftragter, ergänzt: „Solange alle sagen: Fahrradweg gerne, aber bitte nicht vor meiner Haustür, wird es schwierig, einen sinnvollen Weg zu bekommen.“ Der ADFC nutzt das Fest auch, um Unterschriften für das Volksbegehren zur Verkehrswende in Hessen zu sammeln. ADFC-Mitglied Gerhard Hormel erklärt: „Es geht nicht alleine um den Radverkehr, das Ziel ist es, per Gesetz mehr Gleichberechtigung für alle Verkehrsteilnehmer zu erreichen.“ Die Verkehrswende sei wichtig für eine gute Mobilität, mehr Sicherheit und effektiven Umweltschutz. „Dazu gehören gute Radwege genauso wie ein besserer ÖPNV und Fußwege“, sagt Hormel. Bis Mitte Juli werden Unterschriften gesammelt, bis August müssen die Listen in Wiesbaden sein. Wer sich für die Arbeit des ADFC interessiert, vom besonderen Einstiegsangebot im Jubiläumsjahr profitieren oder sich zur Jugendgruppe informieren möchte, kann das auf adfc-dreieich.de tun.