Zu Beginn machte er auf die beklemmende Aktualität angesichts des Krieges in der Ukraine aufmerksam: „Ich hätte mir niemals vorstellen können, dass Menschen wieder in solchen Bunkern Schutz suchen und lange ausharren müssen.“ Ott hatte einiges Wissenswertes zum Sprendlinger Bauwerk parat, dass 1941/42 entstanden sein muss. Es wurde privat errichtet. Denn über den unterirdischen Gängen, deren Wände und Decken 1,60 Meter stark sind, befanden sich eine Brillen- und eine Bekleidungsfabrik, deren Besitzer einen Schutz für sich und ihre Mitarbeiter schaffen wollten. Dass dies notwendig war, zeigten laut Ott die kriegsbedingten Zerstörungen im Ort. An einer Stelle im Bunker haben die Freunde Sprendlingens Möbel aus den 40er Jahren platziert. Damit erinnern sie an den abgetrennten Bereich für die Familien der Unternehmer.
Der Rest musste in einem anderen Gang auf Bänken vorliebnehmen.
Nach dem Krieg wurde der Bunker vor allem als Lager genutzt und schließlich vergessen. Nach der Entdeckung während der Bauarbeiten fanden die Freunde Sprendlingens unter anderem alte Brillen, aber auch eine alte Sektflasche aus Dreieich. Ott: „Die hätte ich gerne mitgebracht, habe sie aber in unserem Archiv nicht gefunden.“
Die Freunde Sprendlingens möchten in dem Bunker Führungen anbieten. Details folgen noch.
hok