Fasten-Gottesdienst mit anschließendem Essen in der Kirche von St. Laurentius Den Blick aufs Wesentliche schärfen

Mit einer leckeren Gemüsesuppe begann die Fastenzeit in St. Laurentius. Foto: col

Dreieich (col) – Jesus hat 40 Tage vor Ostern in der Wüste gefastet – viele Menschen gestalten auch heute die Wochen von Aschermittwoch bis Karfreitig mit Verzicht: „Früher hat es von der Kirche sehr verbindliche Fastenregeln gegeben, heute ist die Fastenzeit sehr individuell“, sagt Erik Wehner, Pfarrer der katholischen Gemeinde Sprendlingen und Buchschlag. Um sich aber trotzdem auf die „Sieben Wochen ohne“ gemeinsam einzustimmen, hat Wehner am Sonntagmorgen einen Fasten-Gottesdienst in der Kirche von St.Laurentius gefeiert und anschließend zum gemeinsamen Fasten-Essen in den Gemeindesaal eingeladen.

Die Kolping-Jugend schenkte eine von Claudia Hartmann gekochte Gemüsesuppe aus. Rund 95 Gemeindemitglieder ließen sich die klassische Minestrone mit Gemüse und Nudeln schmecken. Dann war auch genügend Zeit für nette Gespräche darüber, auf was in der Fastenzeit verzichtet werden möchte: Alkohol, Süßigkeiten, Fleisch, das Auto fahren oder auf die digitalen Medien? „Der Sinn ist es aber nach wie vor, die Aufmerksamkeit auf diese Zeit zu legen, sie bewusst wahr zu nehmen und selbst auch frei zu werden, für neue Kontakte zu Gott, den Mitmenschen und auch der eigenen Seele“, erklärte Erik Wehner.

Er selbst hat sich vorgenommen auf Süßigkeiten zu verzichten, die er so gerne isst, seinen Tag bewusster einzuteilen und sich auch mehr Zeit für seine Gebete zu nehmen. Die kommenden Wochen sei die Vorbereitungszeit auf Ostern, auch in der Liturgie der Gottesdienste eine eher ernste Angelegenheit, die dann vom Jubel der Ostergottesdienste abgelöst werde. Die 40 Werktage plus die Sonntage sind traditionell für das Fasten, Beten und Almosen geben vorgesehen.

Und so war die köstliche Fastensuppe am Sonntagmittag im Saal von St. Laurentius eine Spende der Kirche an die Gemeinde. Dafür wünschte sich Wehner Unterstützung für das kirchliche Hilfswerk „Miserio“. Die Organisation kümmert sich in diesem Jahr mit einem besonderen Projekt um die Menschen im afrikanischen Burkina Faso. „Die Fastenzeit ist ja eben auch dazu da, anderen Menschen zu helfen. Und Miserio hat viele Projekte, die die Menschen wieder in die Lage versetzen sollen, sich selbst zu helfen. Über Bildung, mit einem Brunnenbau für frisches Wasser,“ wirbt der Pfarrer für die Hilfe zur Selbsthilfe in Afrika.

Die katholische Gemeinde hat in den kommenden Wochen immer wieder kleine „Auszeiten“ für die Fastenzeit geplant. Die katholische Jugend organisiert jeden Mittwochmorgen zwischen 6.30 Uhr und 7 Uhr einen „Frühdienst“ in der Kirche St.Stephan, Am Wilhelmshof 15 – 17, mit einem gemeinsamen, vorbereiteten Impuls für den Tag und einem gemeinsamen Frühstück. Die Veranstaltung ist offen für alle Dreieicher Katholiken.