Soziales Projekt geht in seine 15. Runde „Wenn es brennt, ist der Weihnachtskalender da“

Wolfgang Mühlschwein gemeinsam mit dem jungen Künstler Farzin Khan. Foto: Sauda

Dreieich (col) – Wie sollte es auch anders sein: In Götzenhain, in der Stadt der Engel, steht alles im Zeichen der Engel. Die Kinder der Karl-Nahrgang-Schule haben die vergangenen Monate gezeichnet, gebastelt gemalt und viele Entwürfe für den Dreieicher Weihnachtskalender gestaltet. Die Grundschüler dürfen den 15. Kalender entwerfen und in der vergangenen Woche ist der Verkauf für den guten Zweck gestartet.

Die Jury hat sich für das Kunstwerk von Farzin Khan entschieden: ein weihnachtlicher Engel mit einem grünen und einem blauen Flügel, begleitet von einem etwas kleineren Engel unter einem Sternenhimmel. Auf 3.000 Exemplare wurde es aufgedruckt und hinter jedem der 24 Türchen wartet ein weiterer Engel.

„Die anderen Engeltypen verbergen sich noch. Überzeugen Sie sich von der Artenvielfalt Götzenhainer Engel, kaufen Sie Kalender! Sie tun ein gutes Werk und können zukünftig, wenn der 24.12. vorbei ist, bei Engelkunde mitreden“, warb Wolfgang Mühlschwein, Vorsitzender des Vereins Dreieicher Weihnachtskalenders, für die Ausgabe 2016. Schüler und Lehrer hatten sich zur Präsentation und dem Start des Verkaufs viel Mühe gegeben und die Aula der Grundschule in einen „Ort der Engel“ verwandelt. Sie sangen Lieder über Engel und fragten sich, wie die Himmelsbewohner wohl aussehen. Wie vielseitig die Entwürfe für den Kalender waren, zeigte eine Bildershow, die über die große Leinwand flimmerte: Engel mit Heiligenschein, Flügeln, wilden roten Haaren, mit Engelsgeige, im roten Kleid.

Paten helfen weiter

Mit dem 15. Dreieicher Weihnachtskalender steht die gute Sache natürlich wieder im Mittelpunkt: 24 Projekte werden mit 50.000 Euro unterstützt – 20 von ihnen werden direkt von Paten unterstützt, 3.000 Kalender werden insgesamt für den guten Zweck verkauft. Zwei Wünsche hatte die Karl-Nahrgang-Schule frei. Mit einem lustigen „Dingsda“- Ratespiel ließen die Grundschüler die Boulderwand für die Sporthalle erraten und die Theatergruppe spielte, warum die Schule unbedingt eine Kinderküche brauche.

Bürgermeister Dieter Zimmer bedankte sich bei den Götzenhainern für das große Interesse. „Der Dreieicher Weihnachtskalender verteilt die Botschaft von Frieden, Nächstenliebe und Toleranz – und die gilt das ganze Jahr“, betonte Zimmer.

Wolfgang Mühlschwein zeiht sich zurück

Für Wolfgang Mühlschwein ist der Kalender 2016 ein kleiner Abschied: Nach 15 Jahren zieht er sich wie schon zuvor angekündigt aus der operativen Arbeit des Vereins zurück. In den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten seien 650.000 Euro für soziale Zwecke gesammelt worden. „Dieser Weg dorthin, die Zusammenarbeit, ist mindestens genauso wichtig, wie das Geld einzusammeln. Wir wollen Empathie, Sympathie und Harmonie vermitteln“, betonte Mühlschwein, der einst mit seinen Freunden vom Rotary Club Offenbach-Dreieich den Kalender aus der Taufe gehoben hatte. In all den Jahren sei es gelungen bürgerschaftliches Engagement für Nächstenliebe und Toleranz in der Region Dreieich zu unterstützen. „Wenn es brennt, ist der Weihnachtskalender da – und der Dreieicher Weihnachtskalender ist nie eine Sammelbüchse für beliebige Zwecke geworden“, sagte Wolfgang Mühlschwein zufrieden.

Der engagierte Dreieicher hat den Weg für die Zukunft geebnet und hofft, dass der Kalender noch viele Jahre weiter geht. Der Lionsclub und der Rotary Club Offenbach-Dreieich haben bereits zugesagt die Kosten zur Herstellung des Kalenders bis 2019 zu übernehmen, der Rotary Club Dreieich/Neu-Isenburg beteiligt sich 2017 an den Kosten und ist gesprächsbereit für die kommenden Jahre. Damit ist der Kalender für 2017 schon einmal gesichert – dann wird die Erich-Kästner-Schule den künstlerischen Teil übernehmen. Jetzt ist aber erst einmal der Verkauf für 2016 gestartet – auf dem Schulhof der Karl-Nahrgang-Schule mit weihnachtlichen Buden, mit heißer Suppe und Keksen schon sehr erfolgreich. Für einen Einsatz von zehn Euro können die Käufer von Firmen gestiftete Preise gewinnen – und sie tun auch anderen Gutes damit. Zu haben ist der Kalender an 24 Verkaufsstellen in allen fünf Stadtteilen.

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