Ehrenamtspreis für Geschichts- und Heimatverein Dreieichenhain Die Burg aus dem Dornröschenschlaf geweckt

GHV Vorsitzender Detlef Odenwald (links) nahm von Erstem Stadtrat Martin Burlon die Ehrenamtsmedaille der Stadt Dreieich für den Verein entgegen. Foto: zcol

Dreieich (zcol) – „Eine Stadt besteht nicht nur aus Stein und Mörtel, sondern aus dem Miteinander der Menschen. Die Menschen, nicht die Häuser, sind das Fundament einer Stadt. Sie sind mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz ein Vorbild für unsere Stadt, denn ohne ihr leidenschaftliches Engagement wäre unsere Gesellschaft eine andere“, betonte Erster Stadtrat Martin Burlon. Am Tag des Ehrenamts ehrt die Stadt Dreieich seit 18 Jahren herausragend engagierte Menschen aus ihren Reihen.

Das „Ehrungskarussell“ rotiert aus den Sparten Soziales, Sport, Umwelt, Jugend, Senioren und Kultur – in diesem Jahr war Letzteres dran. Im Stadtverordnetensitzungssaal steht 2017 der Geschichts- und Heimatverein Dreieichenhain mit seinen Mitgliedern im Mittelpunkt. „Der Geschichts- und Heimatverein ist eine wichtige Stütze für unsere Stadt. Das große Engagement der Mitglieder ist beispielgebend. Ohne den Verein wäre ein so breit gefächertes Angebot, wie es viele derzeit in Dreieichenhain genießen können, nicht zu bewerkstelligen“, sagte Burlon.

Das liegt natürlich auch der markanten Burg und ihrem besonderen Charme und Ausstrahlung. Seit 1931 sind der Pallas, der runde Turm, der Burggarten und die restlichen Fassaden der ab 1100 erbauten geschichtsträchtigen Gebäudes im Besitz des Vereins. Der Stadtrat zählte die Verdienste und die Errungenschaften des Vereins auf, aber noch schöner konnte natürlich Vorsitzender Detlef Odenwald aus der Historie des 1881 gegründeten GHVs erzählen. „Es hat Zeit, Kraft und Durchsetzungsvermögen gekostet die Burg als Leuchtturm der Region heute so strahlen zu lassen, wie sie das jetzt tut“, gibt Odenwald zu. Denn um das historische Burggelände rankt sich das komplette kulturelle Leben in dem Ortsteil. Ob es die Kerb an Pfingsten ist, die Burgfestspiele im Juli, das Burgfest im September oder der Weihnachtsmarkt im Dezember – immer ist das „alte Gemäuer“ im Mittelpunkt. „Als ich vor 25 Jahren begann, haben wir die Burg aus einem Dornröschenschlaf erweckt“, erinnert sich Odenwald an den Kraftakt im Team seines Vorstands. Seither wurde der Turm entrümpelt und modernisiert und der Öffentlichkeit als Trauzimmer zugänglich gemacht. Der Verein hat den Keller saniert und einen zweiten Ausgang geschaffen, und das in den 60er Jahren entstandene Museumsgebäude um einen Neubau mit Bibliothek, Geschäftsstelle und Gastronomie erweitert. Seit 2010 hat der GHV das Museum vom Kreis Offenbach übernommen und erst in diesem Jahr ist eine sehr sehenswerte und moderne Dauerausstellung in einem komplett sanierten Museum eröffnet worden. „Dazwischen beschäftigt uns die Sanierung der Mauer seit Jahrzehnten, wir haben den Burggarten gepflastert und damit besser nutzbar gemacht“, nennt Odenwald weitere Details. Für ihn geht es aber nicht nur um die Burg als Wahrzeichen für Dreieichenhain: „Es geht uns auch um Geschichtsforschung und um die Förderung des Verbunden-Seins mit unserer Region. Ich nenne das auch gerne Heimatgefühl.“ Die Auszeichnung der Stadt sei für den GHV eine große Ehre und er nehme sie gerne stellvertretend für die 350 Mitglieder entgegen. Die große Ehrenmedaille nahm Detlef Odenwald aus den Händen von Martin Burlon entgegen, der Ehrenamtstag war für Burlon und Stadtverordnetenvorsteherin Bettina Schmitt aber auch die Gelegenheit den Aktiven des Film- und Videoclubs Dreieich öffentlich zu danken.

„Sie haben das 40-jährige Jubiläum unserer Stadt so tatkräftig unterstützt. So sind in diesem Jahr gleich zwei Filme entstanden: Zum einen ein Zusammenschnitt aus den Höhepunkten der 40-jährigen Stadtgeschichte, zum anderen hat der Film- und Videoclub viele Veranstaltungen des Jubiläumsjahrs begleitet und daraus einen zweiten Film geschnitten“, bedankte sich Burlon bei Vereinsvorsitzendem Werner Orth.