Hayner Töpfermarkt sehr gut besucht Comeback nach langer Pause

Endlich wieder Hayner Töpfermarkt! Die Hayner Weiber als Organisatorinnen verkauften ihre begehrten Sträuße und Kränze. Foto: Jost

Dreieich – Die Arbeiten von Clarissa Capelle sind detailverliebt: zarte Teetassen mit handgezeichneten Vogelmotiven, Flaschen mit einem goldenen Hirsch und roten Kirschen, Vasen mit Goldrand und kleine Ablageteller, in denen sich die Motive wiederholen. Die junge Keramikerin aus Möckmühl bei Heilbronn ist zum ersten Mal auf dem Dreieichenhainer Töpfermarkt und kann sich bei ihrer Premiere direkt über viele Fans freuen. Beim Flanieren durch den sehr gut besuchten Burggarten bleiben am vergangenen Sonntag die Blicke an ihren Arbeiten hängen.

„Es macht viel Spaß, hier zu sein und die Kunden sind interessiert“, sagt die Kunsthandwerkerin, deren Eltern ebenfalls Keramiker sind, über den Erfolg in Dreieichenhain. Nach einem Jahr Corona-Pause war es den Hayner Weibern ein großes Anliegen, Keramikern aus ganz Deutschland wieder eine Plattform zu bieten. „Natürlich wegen der wunderschönen Arbeiten, aber auch um gegen die Angst und das Aufhören zu agieren. Wir brauchen diese künstlerischen und kulturellen Veranstaltungen in unserem Leben“, ist Christa Levi, die bei der Arbeitsgemeinschaft Hayner Weiber für den Töpfermarkt verantwortlich ist, überzeugt. Das große Interesse und auch die Tatsache, dass nicht nur nach all den hübschen Vasen und Tassen, Skulpturen und Kannen geschaut wird, sondern auch viel gekauft wird, geben ihr recht. Die engagierten Dreieichenhainer Frauen, die alle Überschüsse aus dem Töpfermarkt für karitative Zwecke in der Region spenden, müssen pandemiebedingt dennoch ein paar Abstriche machen. Denn die Sicherheit geht vor.
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Statt der üblichen 50 Stände gibt es nur 40, um zu großes Gedränge zu vermeiden. Am Einlass werden Wäscheklammern verteilt, um einen Überblick über die Anzahl der Menschen im Burggarten zu behalten. Der Stand mit den begehrten Brotaufstrichen fällt in Pandemiezeiten aus. Dafür sorgt Susann Garcia vom Restaurant El Castillo für Kuchen, Crêpes und Brötchen. Der Blumenstand, der jedes Jahr so viele Marktbesucher erfreut, ist mit seinen bunten Herbststräußen und Kränzen frequentiert wie gewohnt.

„Wir werden weniger Einnahmen haben und haben auch erstmals um Spenden gebeten. Eintritt zu nehmen, wie es auf anderen Töpfermärkten durchaus üblich ist, war für uns keine Option“, betont Christa Levi, die sehr zufrieden mit dem Töpfermarkt 2021 ist.

VON NICOLE JOST