Comedy und Oldtimer bei der Eröffnung Dreieich: Cadillacs im Maisfeld

Die schmucken Fahrzeug-Oldies mit ihren Besitzern waren am Maislabyrinth ebenso zu bewundern, wie die hinten aufgereihten Traktoren. Foto: Postl

Dreieich (lfp) – Im bekannten Schlager ist es das „Bett im Kornfeld“, am Sonntagmorgen hieß es in Götzenhain jedoch: „Frühstück im Maisfeld“. Dreieichs Bürgermeister Martin Burlon eröffnete das 18. Maislabyrinth im Stadtteil und die Schlepperfreunde Götzenhain präsentierten vor Ort wieder ihre Oldies – gemeint sind hier freilich die schönen alten Traktoren.

Mit eingeladen hatte Matthias Engler von den Schlepperfreunden Götzenhain auch noch den befreundeten Verein „Die Bulldogs“ aus Messel, sowie den Fahrzeugveteranenverein Dreieich. So fand sich ein überaus buntes Bild von alten Traktoren und chromblitzenden Oldtimer-Fahrzeugen auf der Freifläche des Maislabyrinths ein.

Den offiziellen Part übernahm erst einmal Bürgermeister Martin Burlon, der mit Stadtverordnetenvorsteherin Bettina Schmitt und Alt-Bürgermeister Dieter Zimmer schon hungrig vor dem Frühstückszelt saß. „Also, jetzt mach mal, ich hab Hunger“, forderte Zimmer scherzhaft seinen Nachfolger auf, doch mit der offiziellen Begrüßung zu beginnen.

Renate Löhr hatte zwar schon den Tisch eingedeckt und Holger Weis stand mit dem Kochgeschirr schon an der Rührei-mit-Speck-Pfanne parat, doch das Frühstück sollte es erst nach der Begrüßung geben. So schritt denn Martin Burlon schnell zur Tat, lobte wieder einmal das besondere Engagement von Petra und Volker Frank, die seit nunmehr 18 Jahren ihr Gelände für das Maislabyrinth zur Verfügung stellen.

„Wir haben hier ja nicht nur das 1,5 Hektar große Labyrinth im wieder gut gewachsenen Maisfeld, sondern auch eine kulturelle Veranstaltungsreihe der Bürgerhäuser Dreieich in einer ganz besonderen Atmosphäre“, betonte Burlon.

Am Abend zuvor war im voll besetzten Zelt die Kultur-Programmreihe mit dem Auftritt des Comedy-Duos Susanne Hasenstab und Emil Emaille und ihrem Programm „Warum ist die Katze so dick?“ eröffnet worden und jetzt folgte die Eröffnung des Maislabyrinths. „Ich habe gehört, es soll wieder recht viele Irrwege geben, ausprobieren will ich es nicht – ich glaube es auch so“, scherzte Martin Burlon. Und es ist wirklich ein Gerücht, dass das „Örtchen“ für Dringlichkeitsangelegenheiten so ziemlich am Ende des Labyrinths stehen soll – das wäre ja auch echt gemein. „Man muss nur den zweiten Eingang am Maisfeld gehen, dann ist man auch gleich da“, verweist Petra Frank auf den bewusst exponierten Standort des Toilettenhäuschens.

Unter den historischen Traktoren waren wieder die bekannten „Größen“, wie der Lanz-Traktor von Peter Waschek. Die „australische Ausführung“ mit Gussfelgen und Funkenflugauspuff ist schon eine mächtige Erscheinung. Dass so ein Ding mit liegendem Einzylinder und 10.333 Kubikzentimeter Hubraum beim Betrieb das ganze „Ungetüm“ erschüttert – und auch noch 55 PS leistet – ist heute eine unvorstellbare Konstruktion. Dann zog noch ein „Albino-Traktor“ viele Blicke auf sich: der David Brown Selectamatic Livedrive 12 Traktor, eine seltene Erscheinung.

Bei den Oldtimer-Fahrzeugen ragte vor allem das „Schiff“ von Otmar Krieger aus Götzenhain heraus. Das weiße Cadillac-Cabrio war schon mit einem Zweikreisbremssystem und elektrischen Liegesitzen ausgestattet. Wenn man die Fronthaube, die in Größe und Schwere einem Garagentor gleicht, öffnet, dann offenbart sich dem Betrachter ein 8,2 Liter-Motor. Ein echtes Hochzeitsfahrzeug ist dagegen der grün-weiße Buick von Peter Mileg aus Seligenstadt. „Wenn ich die frisch vermählten Paare fahre, schweben sie buchstäblich in ihr gemeinsames Leben“, erzählt Mileg. Dass es diesmal keinen Traktoren-Wettbewerb gab, hatte niemand vermisst. „Das war immer ein wenig hektisch. Die einen saßen noch am Frühstückstisch, dann mussten sie plötzlich in den Parcours“, beschrieb Matthias Engler die Situation. Jetzt konnten alle in Ruhe frühstücken und fachsimpeln. „Ich glaube, das war gar keine so schlechte Idee. Die Besucher können die Traktoren und Fahrzeuge bestaunen und alles läuft irgendwie gemütlich ab – so wie ein Frühstück sein sollte“, zeigte sich Matthias Engler, der Vorsitzende der Schlepperfreunde Götzenhain, zufrieden.