Eröffnungstag im Quartier Hirschsprung-Breitensee Dreieich: „Wir-Gefühl“ im neuen Stadtteilzentrum

Tanz und gute Laune boten die Mädels von der Girls Group. Foto: zcol

Dreieich (zcol) – Noch führt ein dicker Teppich zum Eingang des neuen Stadtteilzentrums, aber auch wenn die Außenanlagen noch nicht komplett fertig sind, feierten die Sprendlinger am Samstag ihr neues Begegnungszentrum mit Sekt, Häppchen, Tänzen und Gesang.

„Von den Pavillons des Café Motz über einen umgebauten Garagenhof bis hin zu diesem schönen Stadtteilzentrum – die Ideen wurden stetig weiter entwickelt“, erinnerte Bürgermeister Dieter Zimmer an den Ursprung eine gemeinsamen Treffpunktes bei seiner offiziellen Eröffnungsrede. Zimmer betonte, dass er sich erhoffe, dass das neue Haus das starke bürgerschaftliche Engagement weiter stärke: „Das Wir-Gefühl im Quartier soll im Vordergrund stehen“, erklärte der Rathauschef.

Stadtteilzentrum bietet ein Dach für viele Projekte

Der Ort solle Toleranz und Solidarität zwischen den Kulturen und Generationen fördern und auf den 411 Quadratmetern biete das Stadtteilzentrum ein Dach für viele Projekte, die im Laufe der zehn Jahre „Projekt Soziale Stadt“ entstanden sind. Dabei könne das Gebäude immer nur die äußere Hülle bieten, jetzt gelte es das Haus mit Leben zu füllen. Das zweigeschossige Haus begeisterte die zahlreichen neugierigen Besucher mit Licht und Luft durch das offene Entree mit seinen freundlichen Farben und dem offenen Treppenhaus mit Galerie. Die nuancierten Grün-Töne waren ja das Ergebnis eines der zahlreichen Baustellen-Cafés, bei denen die künftigen Nutzer über die Farbgestaltung bestimmen durften. „Ich habe damals ja ehrlich gesagt für die Rot-Töne gestimmt“, gab Erster Stadtrat Martin Burlon zu, „aber das Grün ist auch sehr schön geworden“, war er zufrieden.

Umfangreiche Angebote

Ein bisschen Kritik gab es hingegen für die in Betonoptik belassenen Decke – aber das ist wohl Geschmacksache. Im Erdgeschoss ist der Raum des Forums Nord und ein großer Café-Raum mit angeschlossener Küche, der ganz bald auch eine schöne Terrasse bekommt. Oben bieten zwei Seminarräume und der Jugendtreff Platz für das umfangreiche Angebot aller Kooperationspartner. Nachdem die Mädchentanzgruppe zu Shakira für Stimmung gesorgt hatte, verteilten sich die Besucher dann schnell im ganzen Haus. Die zahlreichen Kinder nahmen den Jugendraum in Beschlag, liessen sich bunte Gesichter malen und daddelten an der neuen Playstation. Die Elternlotsen sorgten für viele Köstlichkeiten und Vera Dinter, Projektleiterin für „Willkommen im Quartier“ und Stadtteilzentrumsleiter Stefan Petzold führten durchs Haus.

Bessere Vernetzung möglich

Die Vertreter des Forums Sprendlingen Nord stellten in ihrem eigenen Raum die unterschiedlichen Angebote des Vereins vor. „Wir freuen uns, dass es jetzt endlich losgeht. Einige unserer Gruppen laufen jetzt unter dem Mehrgenerationenhaus und nicht mehr unter unserer Führung. Aber das passt ganz gut, dann haben wir wieder Kapazität für neue Projekte“, ist Uwe Flesch, Vorsitzender des Vereins, voller Tatendrang. Das gemeinsame Haus biete den Vorteil, dass sich die unterschiedlichen Angebote besser vernetzen können. „Wir haben eine tolle gemeinsame Grundlage, und alles andere wird sich jetzt noch besser entwickeln können“, ist Flesch optimistisch. Auch Stefan Petzold, Leiter des Stadtteilzentrums, zieht nach den wenigen Tagen des Probebetriebs bereits eine positive Bilanz. „Die Jugendförderung hat sich schon hier getroffen, das Forum ist eingezogen – es kann jetzt also endlich losgehen. Wir haben lang gewartet – und ja, es gab Verzögerungen. Aber es hat sich gelohnt“, hat Petzold auch schon viele positive Rückmeldungen von den künftigen Nutzern bekommen. 

Anlaufstelle im Quartier Hirschsprung-Breitensee

Etwa 22 Monate nach dem Baustart sind jetzt also nur noch Kleinigkeiten zu erledigen und das 1,345 Millionen Euro teure Gebäude – von denen das Land Hessen 680.000 Euro übernommen hat – ist endlich in Betrieb. Die 4.200 Einwohner im Quartier Hirschsprung-Breitensee haben in der Hegelstraße 101 eine Anlaufstelle, wo sie sich zum Mittagessen oder Kaffee trinken treffen können, wo Kinder bei den Hausaufgaben geholfen wird und gemeinsam gespielt wird, Menschen können mit ihren Problemen in die Sozialberatung kommen oder nähen lernen – und es bleibt viel Kapazität für neue Ideen.

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