OGV Offenthal wählt bestes Stöffche Dreieich: Matthias Würz ist Apfelweinkönig

Der neue Apfelweinkönig in vollem Ornat: OGV-Vorsitzender Matthias Würz hat nach Meinung der Offenthaler den leckersten Apfelwein 2018 gekeltert. Foto: zcol

Dreieich (zcol) – Es ist ihm fast ein bisschen unangenehm, als ihm die Vereinskollegen die Krone aufsetzen: Matthias Würz, Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) Offenthal, hat die Wahl zum Apfelweinkönig gewonnen.

Mit einem Lächeln nimmt er die blaue Königsrobe im Hof des Vereinskollegen Timo Seibert entgegen und freut sich über den Applaus der zahlreichen Zuschauer. 45 von 125 abgegeben Stimmen votierten für sein „Stöffche“. Zum ersten Mal lässt sich Würz als König feiern. „2016 waren wir noch Vorletzter, im vergangenen Jahr reichte es schon zu Platz zwei. Ich habe wohl Glück, dass die Seiberts nicht genug Äpfel hatten“, sagte Würz mit einem Grinsen. Er hat recht, in den vergangenen Jahren waren es meist die Seibert-Brüder, die die Krone für das beste Apfelerzeugnis davontrugen.

Magere Apfelernte

Und die magere Ernte ist überhaupt das große Problem der Krönung 2018: Die Offenthaler Apfelweinfreunde haben an diesem sonnigen Nachmittag nur wenig Auswahl. Lediglich sieben Proben des „flüssigen Golds“ sind beim Obst- und Gartenbauverein eingegangen. „Diese bitterkalte Frostnacht vom 19. Auf den 20. April 2017 hat uns die Ernte verfroren. Viele Mitglieder hatten gar keine Äpfel“, weiß Würz. Er selbst hat Glück, seine alte Sorte Goldparmäne steckt den Frost gut weg. „Ich habe dann eben einen sortenreinen Apfelwein gemacht. Ich mag die Goldparmäne, es ist ein kleiner Apfel, der leicht nussig schmeckt und den ich gerne auch einfach vom Baum esse“, verrät der frisch gekürte König. Ein Geheimnis rund um den Kelterprozess gebe es hingegen nicht.

125 Tester für den besten Apfelwein

Fünf Liter Apfelwein musste jeder Kelterer beim OGV Offenthal für die Wahl abgeben. 125 Tester – so viel gab es in der Geschichte der beliebten Wahl noch nie – schlürften aus Minibechern die Proben. Die sieben großen Bembel waren sehr gefragt. Die blau-grauen Gefäße mit den Nummern eins, zwei und drei waren sogar nach etwa zwei Stunden schon leer – möglicherweise hätte Würz mit der Nummer drei sonst sogar noch mehr Stimmen geholt. „Das hatten wir auch noch nie – eigentlich reichen die fünf Liter ganz gut aus. Aber es waren auch noch nie so viele Leute hier“, freut sich Andrea Zimmer vom OGV über den riesigen Andrang. Nach dem Test dürfen dann alle ihre Stimme abgeben, die Ergebnisse werden eifrig auf die ausgelegten Zettel gekritzelt. Immer wieder gibt es kleine Fachgespräche rund um die Stehtische, ob das Stöffsche wohl etwas zu wässrig, sauer oder ganz besonders köstlich-würzig ist.

Offenthaler OGV-Vorsitzender Matthias Würz setzt sich durch

Neben der reinen Verkostung des Apfelweins sorgten die kochenden Männer des OGV diesmal für das leibliche Wohl der freiwilligen Tester: 15 Helfer haben 25 Kilo Kartoffeln geschält und die Kräuter für 14,5 Kilo grüne Soße gehackt. Der Offenthaler Landwirt Alfred Köppen hatte dazu 200 Eier gespendet. Die grüne Soße fand reißenden Absatz und machte den sonnigen Nachmittag im Garten der Seiberts noch viel heimeliger und gemütlicher. Am Ende des Nachmittags gab es viele zufriedene Gesichter: Die Offenthaler freuten sich über den gelungenen Nachmittag unter freiem Himmel; der Vorstand des OGV, dass sie mal wieder mit 25 Helfern eine fleißige Gruppe zusammen hatten, die eine Veranstaltung auf die Beine stellt, die so eine große und positive Resonanz hat. Und nicht nur Matthias Würz ist der große Sieger, auch seine „Apfelweinprinzen“ strahlen über das ganze Gesicht: Christian Ringeling belegte mit 25 Stimmen Platz zwei und über Platz drei freute sich Marius Napp, der für sein Kelterergebnis 20 Stimmen auf sich vereinte.

Mehr Eindrücke von der Wahl der OGV-Apfelweinkönigs in Offenthal gibt es in der StadtPost-Bildergalerie.