Gute Stimmung beim „Heimspiel“-Festival Dreieich: Techno-Beats und Seifenblasen

In Tanz- und Feierlaune waren die Besucher an der Breiten Haagwegschneise. Foto: zcol

Dreieich (zcol) – In den bunten Lichtstrahlen glänzen die Seifenblasen ganz besonders schön – wenn dann noch der Rauch aus der Nebelmaschine dazu kommt, ist die Szenerie an der Breiten Haagwegschneise unter freiem Himmel für hunderte von Tänzern geradezu perfekt. Zum fünften Mal hatte der Dreieicher Verein You-Gen zum großen „Heimspiel“-Festival eingeladen. Hier tummelten sich am Samstagabend etwa 1.500 Fans der elektronischen Musik. Zu dröhnendem Techno tanzte die Partymeute ausgelassen in Richtung Mitternacht.

Sechs unterschiedliche DJs legten bei dem Festival auf – für jeden Geschmack ist etwas dabei. „Es ist schon etwas Besonderes, dass wir einerseits freien Eintritt bieten und gleichzeitig aber bedeutende DJs bei uns zu Gast haben. Das ist schon ein Alleinstellungsmerkmal in der Techno-Hochburg Rhein-Main-Gebiet“, ist Alexander Graff vom Vorstand des Vereins ein bisschen stolz.

Klangkünstler legt für den guten Zweck auf

Star des Abends war sicher Klangkünstler, ein aus dem Allgäu stammender Berliner, der mit seiner Musik längst die Welt erobert. „Das ist schon cool, dass wir solche Leute für uns gewinnen und sie hier umsonst spielen. Das liegt an unserem Konzept, dass wir ganz und gar auf die Gemeinnützigkeit setzen“, ist Graff überzeugt. Denn selbst die Gewinne aus den Getränkeeinnahmen fließen zu einem Teil an die Organisation Peace, die das Geld nutzt, um es gegen die sexuelle Gewalt an Kindern in Sri Lanka einzusetzen. Finanzieren lässt sich die Veranstaltung dank der Unterstützung der lokalen Partner und Sponsoren. Eintritt wollen Alexander Graff und seine Mitstreiter auch künftig nicht nehmen.

You-Gen will Nachwuchs-DJs fördern

„Wir sind schon zu unserem ersten Festival angetreten, weil wir ein Angebot für die Dreieicher Jugendlichen organisieren wollten – aber eben für alle Jugendlichen ohne Hürden durch einen Eintritt. Dabei wollen wir auch bleiben“, betont Graff. Außerdem ist es You-Gen auch sehr wichtig, die jungen Nachwuchs-DJs der elektronischen Szene in der Region zu fördern. Dieses Jahr durfte Dominik Bogon aus Frankfurt an die großen Mischpulte. Der 17-Jährige, der den Veranstaltern im vergangenen Jahr bei dem You-Gen-Nachwuchs-Contest aufgefallen ist, machte seine Sache überaus gut. Außerdem war er der Einzige der insgesamt sechs DJs, der mit Vinylplatten seinen eigenen Sound mixte.

Heimspiel-Letter und Lichterketten 

Erstmals haben die gut 30 Helfer des Festivals den Platz auch liebevoll dekoriert. Große Heimspiel-Letter ragen über den Platz mit lauschigen Lichterketten und glitzernden CDs. Eine Wimpelkette quer über die Wiese gespannt, machte das Sommerfeeling perfekt. Dazu gab es trendige Tees, leckere Limonaden und natürlich Bier von der Bar. „Das Konzept mit der Deko haben wir im vergangenen Jahr beschlossen. Da waren wir der Meinung, dass wir damit echt noch Verbesserungsbedarf haben. Seit ein paar Tagen ist unser Team auf den Beinen und hat dafür gesorgt, dass der Platz jetzt so hübsch aussieht“, erklärt Alexander Graff. Und da haben die jungen Leute auch die Not zur Tugend gemacht. Denn ein bisschen erschrocken sind sie schon, als sie den Zaun entdeckten, der seit dem vergangenen Jahr quer durch das Grundstück läuft. Das hat mit der Abgabe des Platzes an den TVD zu tun, der eben nur einen Teil des Grundstücks übernehmen wollte. „Zum Glück haben wir die Stadt ja mit im Boot und konnten so die Zaunelemente raus nehmen und uns jetzt die Zaunpfäle zunutze machen“, sagt Graff.

Ohne schlechtes Gewissen abtanzen

Das Problem mit dem fetten Bass-Beats und den daraus folgenden Beschwerden aus Dreieichenhain hat das Team inzwischen im Griff. 2015 gab es doch etliche schlecht gelaunte Anrufe aus dem Stadtteil. Im vergangen Jahr hat sich ein technischer Trick bewährt, bei dem die Boxen hintereinandergestellt werden und der Schall nur noch auf die Tanzfläche reflektiert wird. Das funktionierte auch am Wochenende wieder hervorragend, sodass die Besucher ganz ohne schlechtes Gewissen abtanzen konnten. Wer nach vielen Stunden unter freiem Himmel noch nicht genug hatte, war anschließend noch zur After-Show-Party ins Basement des Sprendlinger Bürgerhauses eingeladen. Hier ging die Veranstaltung noch einige Stunden weiter.