129 Gäste hatten sich gut zweieinhalb Stunden lang im Hof der Seibert- Brüder durch die elf abgegebenen Apfelweinproben getrunken – um Timo Seibert erneut zum Apfelweinkönig zu küren. 68 Stimmen vereinten sich auf das Stöffchen von Seibert.Schon zum achten Mal hatte der OGV zur Wahl des Offenthaler Apfelweinkönigs geladen – und Jahr um Jahr kommen mehr Leute zu dem Ereignis.
Notizen zu jedem Apfelwein
Daniel Kiok, Bastian Sauerwein und Andreas Wodtke sind die Wahl zum Apfelweinkönig beinahe wissenschaftlich angegangen. Sehr ordentlich haben sich die drei jungen Männer durch Probe eins bis elf getrunken, haben sich zu jedem Apfelwein Notizen gemacht und erst dann ihre Stimme abgegeben. „Ausgewogene Säure“, oder „geruchsintensiv und sauer“ stand auf den Zetteln. „Wir machen das natürlich ordentlich, es geht ja schließlich um was“, sagt Daniel Kiok, „wir berücksichtigen den Geruch, das Aussehen und den Geschmack.“ Auch den späteren Sieger haben sie auf dem Zettel, das Stöffchen mit der Nummer sechs: „feinperlig, ausgewogen, vielfältige Fruchtaromen“ schreiben die Herren für Timo Seiberts Erzeugnis auf.
Eine Runde Sieger-Stöffchen von Timo Seibert
Wie es sich gehört wurde der Sieger mit Krone, Mantel und Bembel gekrönt – und schenkte sofort noch eine Runde des Siegerstöffchens aus. „Ich glaube, es ist die gute Mischung der unterschiedlichsten Äpfel, die hier bei uns in Offenthal wachsen. Außerdem sammeln wir per Hand wirklich jeden Apfel raus, der irgendwo eine schlechte Stelle hat“, verrät der neue und alte König sein Geheimrezept. Platz zwei ging an Jens Baumgärtner und an den OGV-Vorsitzenden Matthias Würz, die jeweils zehn Stimmen bekamen. „Ich wundere mich fast ein bisschen – im vergangenen Jahr hatte ich null Stimmen. Dieses Jahr habe ich mir gedacht, denen geb ich es jetzt aber – und habe den sauersten Apfel, einen Champagner Renaitte, verarbeitet. Der Apfel ist so nicht zu essen, aber als Apfelwein schmeckt es den Leuten wohl“, sagte Würz. Platz drei ging an Christian Ringeling.