Bummeln durch den Burggarten Dreieich: Töpfermarkt der Hayner Weiber

Die Hayner Weiber trugen selbst auch zum Erfolg des 39. Töpfermarkts bei: Mit dem Verkauf von wunderschönen, selbst gesteckten Blumensträußen füllten sie den Spendentopf. Foto: zcol

Dreieich (zcol) – Der so detailreich gearbeitete Keramik-Hase hat beinahe ein Lächeln im Gesicht. Wahrscheinlich wusste Töpfer Andreas Hinder schon bei der Modellierung, dass sich sein Kunstwerk in Dreieichenhain ganz besonders wohlfühlen wird. Der Keramiker aus Höhr-Grenzhausen ist mit seinen frei modellierten Ton-Tieren zum ersten Mal im Burggarten beim Töpfermarkt der Hayner Weiber.

 „Ich hatte von Kollegen schon viel Gutes gehört und ich konnte mich jetzt auch mit den eigenen Augen überzeugen. Es herrscht eine tolle Atmosphäre und die Organisatoren machen das sehr sympathisch mit viel Engagement“, sagt Hinder. Seine Tiere kommen bei den zahlreichen Besuchern, die am Sonntagmittag durch den Burggarten flanieren, auch sehr gut an. Ein großformatiges Pferd, Wildvögel, Hasen und kleine Hunde fertigt Andreas Hinder in seinem Atelier. „Es sind alles frei modellierte Einzelstücke aus plastischen Bildhauerton. Ganz besonders wichtig ist mir die Ausgestaltung der Oberfläche, die die Struktur von Fell oder Gefieder erzählt“, erläutert der Fachmann. Ganz günstig ist seine sehr ansprechende Kunst nicht: Fast 500 Euro müssen die Liebhaber beispielsweise für den hübschen Hasen anlegen. Das Tier macht aber sicher in einem Garten mindestens ebenso eine gute Figur, wie in einem Wohnzimmer als Kunstwerk. Mit dem Absatz seiner Kunst hat er am Sonntag keine Probleme „Ich habe heute auch schon verkauft“, verrät Andreas Hinder zufrieden.

Viel Stammpublikum in Dreieichenhain

Das Publikum in Dreieichenhain kommt gezielt, sagt auch Karin Schweikhard, Töpferin aus Homberg-Ohm. „Es gibt hier viel Stammpublikum. Die Leute bummeln nicht über den Markt und schauen sich schöne Dinge an, sondern sie kommen wirklich gezielt, sie kennen sich aus und wollen Keramik kaufen“, hat die Künstlerin über die Jahre gute Erfahrungen mit dem Dreieichenhainer Töpfermarkt gesammelt. Das sei vor allem den Hayner Weibern und ihrer guten Auswahl der Keramiker zu verdanken. „Es ist ein Markt für Profis, die gute Handarbeit verkaufen. Die hat eben ihren Preis und das wissen auch die Leute, die hier her kommen“, sagt Karin Schweikhard, die Teller, Tassen, Vasen, Schalen aus dem Holzofen in Dreieich verkauft.

39. Töpfermarkt der Hayner Weiber

Die Hayner Weiber, die im Burggarten jetzt schon den 39. Töpfermarkt organisiert haben, geben sich auch immer sehr viel Mühe mit der Organisation. „Ich bin eigentlich das ganze Jahr damit beschäftigt“, berichtet Christa Levi, die den Markt für die Hayner Weiber betreut. Immer wieder sind die Damen unterwegs auf andere Töpfermärkten und sichten gute Töpfer für ihren Markt. Eine ganze Jury aus mehreren Frauen entscheidet dann, wer im September nach Dreieichenhain kommen darf. „In diesem Jahr ist uns die Auswahl wieder sehr gut gelungen“, ist Christa Levi zufrieden. Sogar internationale Aussteller aus Holland, Italien, Frankreich und England haben die Reise nach Dreieichenhain angetreten. „Für das kommende Jahr, unser 40. Töpfermarkt, konnten wir auch noch einen Keramiker aus Belgien gewinnen“, steckt Christa Levi schon in den Planungen für 2018. Die Damen wollen zum einen die Kunst und die Keramik zu fördern und gleichzeitig noch möglichst viele Spenden für gute Zwecke in Dreieich akquirieren.

Spenden fließen an Integrationsprojekte

Der Töpfermarkt ist die Einnahmequelle Nummer eins für die Spendensammlung der engagierten Hayner Weiber. Neben der Standgebühr für die Keramiker, machen die Weiber auch viel Umsatz mit dem Verkauf der köstlichen Brotaufstriche, der selbst gebundenen Blumensträuße, den Kochbüchern und Kuchen. Das Geld fließt in diesem Jahr in die unterschiedlichsten Integrationsprojekte: für Behinderte, Migranten und Senioren. Die nächste Veranstaltung im Sinne der guten Sache ist ein Konzert am 7. Oktober. Dann sammeln die Hayner Weiber mit und für die „Musik ohne Grenzen“. Dreieicher Flüchtlinge spielen dann im katholischen Pfarrzentrum Dreieichenhain in der Taunusstraße.