Kleine Tricks sorgten für kurzzeitige Abkühlung Die Dreieichenhainer Fahrgass’ swingte – und schwitzte

Richtig „beswingt“ schlenderten Elli, Doris und Eireen durch die Fahrgass’. Foto: Postl

Dreieich (lfp) – Elli, Doris und Eireen schlendern auf der Fahrgass’ und schnippten mit den Fingern im Takt der Swing-Rhythmen, die von der Frankfurt Cologne Jazz Connection durch von Hitze flirrende Luft schwingen. „So ist das – des einen Freud’, des anderen Leid‘“, meint das Damen-Trio und zielt damit auf die relativ leere Fahrgass’ ab.

So ganz leer war sie aber dennoch nicht, denn überall wo es ein Schattenplätzchen gab, saßen kleine Grüppchen, genossen einen kühlen Rosé oder auch einen leckeren Flammkuchen. „Ich bin von Seiten der Organisation dennoch sehr zufrieden, alle die zugesagt haben, sind auch dabei – das ist bei diesen Temperaturen schon lobenswert“, meint Oliver Giel, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Dreieichenhain. „Dass so mancher Gastronom bei dieser Hitze auf seinen Bratwürsten, die bei kühlen Temperaturen zweifelsohne mehr gefragt sind, diesmal sitzen bleiben wird, ist zwar bedauerlich, aber eine der Unwägbarkeiten mit denen jedes Straßenfest verbunden ist“, sagt Oliver Giel und zielt auf die Schattenseite des tollen Sommerwetters.

Wie man sich mit diesen Temperaturen dennoch arrangieren kann, das zeigten Larissa Becker und Britta Möck. Abwechselnd gönnten sie zumindest ihren Füßen am Stand ein kühles Bad in einem Eimer. „Ja, so lässt es sich wirklich aushalten hier.“ Eine andere Möglichkeit sich der sengenden Sonne zumindest etwas zu entziehen, wäre ein passender Hut. Diese gab es, gar individuell in perfekter Handarbeit hergestellt bei Stephanie Greifeld. Die Modistin hatte ihr Atelier auf die Fahrgass’ verlegt, und jede interessierte Dame konnte die verschiedenen Hutformen probieren. „Ich habe den Deckel für meinen Topf schon gefunden, der passt wunderbar“, sagt Tanja Eckardt.

Ihren Sonntagsbummel verlegten Michaela und Alex Karl mit ihrer Tochter Mara diesmal gezielt nach Dreieichenhain. „Wir kennen dieses schöne romantische Altstadtensemble, aber heute wird ja mehr geboten also sonst“, begründete die Langener Familie ihren Besuch der Fahrgass’. Sie genossen erst einmal einen leckeren Flammkuchen samt kühlen Wein. Ein paar Schritte weiter stand der Pantomime André As nahezu regungslos auf der Straße, nur wenn ihm jemand zu nahe kam, wurde er „lebendig“. Mit seinen „stillen Aktionen“ zog er dann die Passanten mit in seine Unterhaltungsspielchen ein.

Am unteren Ende der Fahrgasse hatte das Puppentheater „Putschenelle“ aus Wertheim sein kleines Zelt aufgebaut. Mit ihrem Theater zogen Elke Schütz und Werner Labisch auch große Besucher an. „Ja, dort geht es etwas lebendiger zu als bei uns“, meinten die drei Damen am Stand der Burgkirchengemeinde, die mit ihrem Angebot des Bücherbasars und Waren aus dem Weltladen auf Kundschaft warteten.

„Auch wenn ein paar Besucher mehr sicherlich schöner für alle gewesen wäre, die Fahrgass’ mit den über 50 beteiligten Ausstellern macht dennoch ein schönes Bild, das ist für den Zusammenhalt in der Werbegemeinschaft auch wichtig“, zog Oliver Giel dennoch ein positives Fazit.