Wenn Altes endet und Neues beginnt Dreieicher Bik-Haus zieht in den nächsten Wochen um

Evil Fu war eine der Bands, die dem Publikum bei der großen Abschiedsparty einheizte. Mit den Jugendräumen verbinden die Musiker und Besucher viele Erinnerungen. Foto: col

Dreieich (col) – Eine richtige Abrissparty war es noch nicht – schließlich muss das Bik-Haus für die Kinder und Jugendlichen in Dreieich noch ein paar Wochen ein Zuhause sein. Aber die Stadt hatte schon mal zu einer großen „Goodbye-Bik-Haus-Party“ eingeladen, denn schon bald zieht der beliebte Kinder- und Jugendtreffpunkt an der Hainer Chaussee nur wenige Meter weiter in den Neubau ein.

Das Programm der Sause konnte sich sehen lassen. Die Band Schlüsselkind mit Frontfrau Leonie Jakobi rockte die große Bühne vor dem Haus, im Bik-Haus heizten Evil Fu den Fans ein, und hinter dem Gebäude, legten die Jungs des Vereins Yougen rhythmische Housebeats auf. Es war eine schöne Stimmung, um Abschied von dem Haus zu nehmen, in dem Generationen von Dreieicher Jugendlichen Partys gefeiert, Konzerte gespielt und Zeit verbracht haben. Die Party war auch ein Ort der besonderen Begegnungen, denn viele Ehemalige haben die Einladung angenommen. Gerade die heute schon erwachsenen Besucher stöberten an den Bilderwänden von längst vergangenen Jugendfreizeiten, um sich zu entdecken und erinnerten sich gemeinsam an besondere Ereignisse und das Erwachsenwerden. „Es ist schön, so viele bekannte Gesichter zu sehen. Das waren damals meine Kinder – und heute haben sie selbst schon Kinder“, sagt Mitarbeiterin Petra Krause und freut sich über die schönen Begegnungen.

„Ein bisschen Wehmut ist heute schon dabei“, sagt auch Bürgermeister Dieter Zimmer im Hinblick auf den nahenden Abriss des Hauses an der Hainer Chaussee, „das Gebäude hat uns 40 Jahre lang in der Stadt gute Dienste erwiesen und hier wurde eine tolle Jugendarbeit gemacht.“ Er selbst habe als Sozialamtsleiter im Rathaus noch neue Konzepte für die inhaltliche Arbeit mit entwickelt. Natürlich kommen in den nächsten Monaten wohl die Abrissbirnen, um dem Flachdachgebäude, das nicht mehr den energetischen Vorgaben entspricht, ein Ende zu bereiten.

Im November im neuen Domizil

Aber die Jugendarbeit in Dreieichenhain hat ja kein Ende – das neue Bik-Haus steht ja bereits. Nur wenige Meter von dem alten Gebäude entfernt hat die Stadt für etwas über eine Million Euro für die Jugendlichen und Kinder in Dreieich investiert. Der ursprüngliche Termin, in den Herbstferien umzuziehen, konnte wegen kleinerer Verzögerungen nicht gehalten werden, aber spätestens im November wollen die Mitarbeiter die Arbeit im neuen Haus aufnehmen.

Die Gäste der Abschiedsparty konnten schon einmal hinter die Kulissen der verglasten Fassade blicken. Harald Piazzi, Mitarbeiter des städtischen Gebäudemanagements, führte die Gäste durch den großen, hellen Veranstaltungsraum, das Mädchencafé im Obergeschoss und nebendran das coole Aufnahmestudio, in dem die Mischpults ganz professionell hinter einer Scheibe verschwinden werden. Alles ist behindertengerecht mit entsprechend breiten Türen und auch einem Aufzug ausgestattet.

Platz für tolle Partys

Damit die Nachbarn auch weiter Freunde des Bik-Hauses bleiben, hat die schallgeschützte Glasfassade eine dreifache Verstärkung bekommen. Die vielen aus der Decke ragenden Kabel im Erdgeschoss zeigen schon jetzt, dass hier die ganze Technik für Beleuchtung und Strom für tolle Partys verborgen sein wird. Der Raum ist durch eine flexible Wand im Alltagsbetrieb auch teilbar. „Wir haben künftig von der Anzahl der Quadratmeterzahl ein bisschen weniger Platz, aber es ist ein tolles modernes Haus, mit vielen auch multifunktional nutzbaren Räumen. Wir freuen uns alle schon sehr auf den Umzug“, sagte auch Hilke Rütten, Mitarbeiterin der städtischen Jugendarbeit.

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