Ehemalige Räume haben neue Verwendung Dreieicher Max-Eyth-Schule bietet Platz für 137 Flüchtlinge

Vom Klassenzimmer zum Wohn- und Schlafraum für Flüchtlinge: Landrat Oliver Quilling, Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger, Kreisbeigeordneter Carsten Müller und Dreieichs Erster Stadtrat Martin Burlon schauen sich vor Ort um. Foto: col

Dreieich (col) – In den Klassenräumen der ehemaligen Max-Eyth-Schule sind Hochbetten gestellt. Wo ursprünglich Schüler unterrichtet wurden, können jetzt in einem Raum zwölf oder sogar 14 Menschen übernachten. Außer den Betten sind ein Tisch mit Stühlen, ausreichend Schränke und auch zwei Kühlschränke bereit gestellt. Auf einigen Betten liegen schon Bettwäsche und Handtücher – alles ist gut vorbereitet.

Bereits am Montag sind die ersten 56 Flüchtlinge in die neue Gemeinschaftsunterkunft an der Damaschkestraße in Sprendlingen eingezogen. Insgesamt können 137 Personen im ehemaligen Gebäude der Max-Eyth-Schule eine Unterkunft finden.

Landrat Oliver Quilling, Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger und Kreisbeigeordneter Carsten Müller haben am vergangenen Donnerstag gemeinsam mit Dreieichs Bürgermeister Dieter Zimmer das umgenutzte Schulgebäude besichtigt. „Wir sind sehr froh, dass wir die Flüchtlingsunterbringung als humanitäre Gemeinschaftsaufgabe sehen, die Zusammenarbeit mit der Stadt Dreieich lief gut und vertrauensvoll“, sagte Landrat Oliver Quilling.

Zwölf Schlafsäle

In knapp drei Monaten wurden die alten Klassenzimmer für 600.000 Euro hergerichtet. Dabei war die Erneuerung der kompletten Elektroinstallation der größte Teil, denn diese entsprach nicht mehr den technischen Anforderungen. Darüber ging es um den Brandschutz und Wände wurden gestrichen sowie Sanitärcontainer gestellt. Sieben Container mit je zwei Duschen müssen ausreichen. Im ersten Stock wurde ein Waschküche mit Waschmaschinen und Trocknern eingerichtet. Im Außenbereich wurde der Weg geändert und ein Zaun gezogen, um die Unterkunft mit Sichtschutz vom Schulgelände zu trennen.

In den ehemaligen Klassenräumen der Berufsschule sind jetzt zwölf Schlafsäle eingerichtet. Im Erdgeschoss ist darüber hinaus ein Speisesaal mit Essensausgabe entstanden. Da es keine Kochgelegenheit gibt, werden die Flüchtlinge von einem Caterer einmal am Tag mit einer warmen Mahlzeit versorgt, für Frühstück und Abendessen sorgen sie selbst. „Und auch die Sauberkeit im Haus ist die Sache der Bewohner“, betonte Claudia Jäger. Ein Klassenraum bleibt als Unterrichtsraum erhalten.

Den Betrieb der Gemeinschaftsunterkunft und die Betreuung der Asylbewerber übernimmt als freier Träger das Diakonische Werk Offenbach-Dreieich-Rodgau.

Bürgermeister Dieter Zimmer ist froh, dass der Kreis Offenbach bei der Unterbringung in Dreieich mit eingestiegen ist. Die 156 neuen Plätze werden offiziell zum Kontingent in der Stadt Dreieich gezählt. „Wir tun ja wirklich alles, aber es wird natürlich immer schwieriger Wohnraum zu bekommen,“ sagt der Dreieicher Rathauschef. Mit dem ehemaligen Mattel-Gebäude im Industriegebiet Dreieichenhain bekommt Dreieich in der zweiten Jahreshälfte eine weitere große Einrichtung – dann mit 250 Plätzen. „Wir hoffen, dass die Bevölkerung auch hier positiv mit einsteigt“, sagt Zimmer und bleibt optimistisch, dass die Unterstützung aus dem Flüchtlingsnetzwerk weiter groß ist.