Straßenumfrage zur Sprendlinger Innenstadt Dreieicher wünschen sich weniger Verkehr

Stadtplanerin Sigrid Römer (links) und Sandra Escher, Mitarbeiterin des Landschaftsarchitekturbüros Schelhorn in Frankfurt, befragten die Sprendlinger nach ihren Wünschen. Foto: zcol

Dreieich (zcol) – Ganz so leicht war die Aufgabe von Stadtplanerin Sigrid Römer und Sandra Escher, Mitarbeiterin des Landschaftsarchitekturbüros Schelhorn in Frankfurt, in der Sprendlinger Innenstadt nicht. Dabei hatten sich die beiden Damen an einer so markanten Stelle postiert: zwischen Offenbacher und Frankfurter Straße befragten sie die zahlreichen Passanten dazu, was sie sich für die Sprendlinger Innenstadt wünschen.

Die Leute blieben aber nicht automatisch stehen, die Sprendlinger mussten schon explizit angesprochen werden, damit Römer und Escher mit ihnen ins Gespräch kamen. Hintergrund dieser Straßenumfrage war die anstehende Entwicklung eines neuen Bebauungsplans für den Kernbereich Sprendlingen. Wie einige andere der Bebauungspläne der Stadt ist der aktuelle Plan wegen Fehlern nicht rechtskräftig. „Wir haben in den vergangenen Jahren ja schon einiges angeschoben zur Entwicklung der Sprendlinger Innenstadt. Das Projekt Neue Mitte an der Hauptstraße ist sicher das größte. Es fehlt einfach an größeren Flächen und mit einem neuen Bebauungsplan könnten wir möglicherweise durch die Zusammenlegung von Erdgeschossflächen für größere Verkaufsflächen sorgen“, nennt Sigrid Römer ein Beispiel. Wichtig seien auch die „weichen Faktoren“, wie die Gestaltung von Fassaden oder die allgemeine Aufwertung der Innenstadt.

Mehr Grün und weniger Verkehr

Natürlich habe die Stadt da immer nur einen begrenzten Einfluss, auch den Hauseigentümern muss an der Veränderung gelegen sein. Aber mit einem neuen Bebauungsplan könne die Verwaltung zumindest „Vergnügungsstätten“, wie beispielsweise Wettbüros ausschließen. Der Bereich umfasst die Fichtestraße im Süden, die Darmstädter Straße im Norden, im Westen die Wingertstraße, die Rhönstraße und die Bachstraße und im Osten die Offenbacher Straße und die Schulstraße. „Das ist die derzeit offizielle Markierung, aber wenn die Leute Anregungen darüber hinaus haben, nehmen wir sie natürlich auch auf“, betont Römer. Zwei Mädchen, die bei den beiden Frauen stehen bleiben, wünschen sich mehr Grün und weniger Verkehr.

Beteiligungswerkstatt am 28. April

Das ist überhaupt ein oft genanntes Problem an dieser Stelle: viele Autos in der Innenstadt sorgen für Lärm und Chaos. Ein Radfahrer bedauert die mangelnde Sicherheit auf den Straßen, eine andere Frau die mangelnden Einkaufsmöglichkeiten und die vielen leer stehenden Läden. Die Straßenumfrage war nur der Auftakt der städtischen Bürgerbeteiligung der Innenstadtgestaltung. Für Samstag, 28. April, lädt die Verwaltung zu einer Beteiligungswerkstatt „Innenstadtentwicklung Kernbereich Sprendlingen“ in die Sport- und Kulturgemeinschaft in die Seilerstraße 9-13 ein. Angesprochen sind alle Dreieicher: Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren werden nach ihren Bedürfnissen gefragt. Das Modell, das bei der Entwicklung des Sprendlinger Bürgerparks so gut funktioniert hat, soll hier wieder zum Tragen kommen. Los geht es um 14.30 Uhr, die engagierten Stadtplaner sollten etwas Zeit mitbringen, maximal geht es bis 19 Uhr, zwei Pausen mit Imbiss sind vorgesehen.