Präventive Spritzung gegen die Raupen in Dreieich und Neu-Isenburg Im Einsatz gegen den Eichenprozessionsspinner

Ausgebracht wird das Mittel Dipel ES, das von den Raupen durch Blattfraß aufgenommen wird und dann ihr Absterben bewirkt. Foto: Stadt Dreieich/p

Dreieich (red) – Die haarigen Raupen des Eichenprozessionsspinners sorgen seit mehreren Jahren im Rhein-Main-Gebiet für Aufregung. Die Nesselhaare der Raupen verursachen bei Hautkontakt einen unangenehmen, juckenden Ausschlag und in Einzelfällen kommt es zu weiteren allergischen Reaktionen, insbesondere der Atemwege. Die steigenden Jahresdurchschnittstemperaturen begünstigen die Lebensbedingungen und vergrößern stetig die Befallsgebiete in Richtung Norddeutschland. Schneereiche, besonders kalte oder lange Winter haben keinen Einfluss auf die Spinner, da sie sich zu dieser Zeit in einem stabilen, unempfindlichen Zustand in den fast unsichtbaren Eiablagen in den Eichenkronen befinden.

Um Gesundheitsgefahren abzuwenden wird auch in diesem Jahr in Dreieich und Neu-Isenburg eine vorbeugende Bekämpfung der Raupen im noch nicht schädlichen Jungstadium durchgeführt.

In diesem Frühjahr wird, abhängig von den Temperaturen und der damit einhergehenden Entwicklung der Eichenblätter, die Firma Landau aus Bad Vilbel die vorbeugende Spritzung durchführen. Ausgebracht wird das Mittel Dipel ES, ein Bacillus thuringensis- Präparat, das von den Raupen durch Blattfraß aufgenommen wird und dann ihr Absterben bewirkt. Das Mittel ist für den Menschen völlig ungefährlich, auch schadet es anderen Insekten, wie etwa Bienen, nicht. Die Eichen werden mit dem Mittel eingenebelt. Etwa einen halben Tag lang können noch Tropfen von den Blättern herabfallen, die zwar unschädlich, aber etwas klebrig sind. Aus diesem Grund werden einzelne behandelte Flächen für mindestens fünf Stunden (aus praktikablen Gründen zumeist für einen Tag) abgesperrt. Neben einzelnen Sperrungen von Spielplätzen wird in Neu-Isenburg das Waldschwimmbad und der Sportpark für einen Tag geschlossen werden. Weitere Sperrungen werden den betroffenen Einrichtungen, wie etwa Kindergärten, direkt mitgeteilt.

Die Städte Dreieich und Neu-Isenburg, die Stadtwerke und der Dienstleistungsbetrieb (DLB) bitten schon jetzt um Verständnis für diese Unannehmlichkeiten. Die Arbeiten werden zwischen Ende April und Mitte Mai durchgeführt werden. Der genaue Termin wird in Abhängigkeit vom Entwicklungsstadium der Raupen und dem Wetter kurzfristig festgelegt.

„Die prophylaktische Spritzung gegen den Eichenprozessionsspinner ist nach den Erfahrungen der Vorjahre sehr effektiv und verhindert fast völlig den Befall für den Sommer des gleichen Jahres. Die vorbeugende Behandlung ist nicht nur wesentlich ungefährlicher für den Bürger, sondern auch wesentlich kostengünstiger als die spätere fachmännische Entfernung der Raupennester“, erläutert Sylvio Jäckel vom DLB die Vorteile des Mitteleinsatzes. Die Kosten belaufen sich für beide Kommunen zusammen auf knapp 10.000 Euro.

Auch Privatleute mit Eichen im Garten sollten die Möglichkeit der präventiven Vorbeugung in Erwägung ziehen. Spezielle Genehmigungen sind, anders als bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln, nicht notwendig. Weitere Fragen zu dieser Möglichkeit beantworten Sylvio Jäckel, Telefon 06102 3702355, oder die städtischen Biologen in Neu-Isenburg, Hildegard Dombrowe und Dr. Markus Bucher, unter den Telefonnummern Telefon 06102 241720 oder Telefon 06102 241764.