LEHR- UND KRÄUTERGARTEN Verein geht mit professioneller Unterstützung in die achte Saison Entlastung für die Ehrenamtlichen

Spaß an Gartenarbeit: Diplom-Biologin Dr. Christiane Jünemann unterstützt das Team des Kräutergartens künftig professionell bei der Planung für den Garten und bei der Umsetzung des Programms.

Dreieich – Der Kräutergarten in den Baierhansenwiesen liegt noch im Winterschlaf. Die Beete sind abgedeckt, in den Insektenhotels ist es ruhig. Hinter den Kulissen bereitet sich das Team des Vereins auf die achte Saison vor. Die Planung für die Frühlingsbepflanzung ist soweit abgeschlossen, das Programm mit Workshops und Führungen steht.

Mit dem neuen Jahr gibt es einige Veränderungen in der Organisation. „Bedingt durch die große Resonanz in den vergangenen Jahren, über die wir natürlich sehr glücklich sind, mussten wir uns neu aufstellen, um weiterhin die Seminare und Bildungsangebote in dieser Größenordnung aufrecht zu erhalten“, erklärt Klaus Rehwald, Vorsitzender des Vereins Lehr- und Kräutergarten Dreieich.

Eine riesige Entlastung für die Ehrenamtlichen bringt die Kooperation mit der Dreieicher Volkshochschule. Die Vhs mit ihrer Software nimmt die Angebote des Kräutergartens in ihr Kursprogramm auf und auch wer auf der Internetseite des Vereins sucht und den Anmeldebutton klickt, wird direkt auf die Vhs-Seiten weitergeleitet. „Das klappt in der Umsetzung bereits ganz hervorragend. Die Zusammenarbeit ist toll und uns werden etwa 700 Buchungsvorgänge abgenommen – eine enorme Erleichterung“, sagt Rehwald. Start in die Workshopsaison ist am 23. April mit einem Angebot für die jungen Naturliebhaber: „Kinder bauen Nistkästen.“

Das Programm ist auf kraeutergarten-dreieich.de einzusehen. Führungen und Workshops für Schulen und Gruppen werden weiterhin über den Kräutergarten direkt gebucht. Dafür kann die Mailadresse kraeuter-garten-dreieich[at]t-online[dot]de genutzt werden. „Da wir nur begrenzt ehrenamtliche Kapazitäten für dieses Angebot haben, ist das aktuell auf Dreieicher Bildungseinrichtungen und Vereine begrenzt“, sagt Rehwald. Der Kräutergarten erhofft sich perspektivisch mehr finanzielle Unterstützung, damit das Angebot wieder auf den ganzen Kreis ausgeweitet werden kann – das Interesse an Naturlehrpfad, Bienenlehrpfad und Lehrgarten ist überregional.

Die nächste Neuerung ist die Professionalisierung von Gartenplanung und Organisation des ehrenamtlichen Teams, das die Pflanz- und Pflegearbeiten umsetzt. Diese Aufgabe wird die Diplom-Biologin Dr. Christiane Jünemann übernehmen. Sie hat den Pflanzplan bereits erarbeitet. „Es ist nicht ganz anders, als wir es bisher gemacht haben, aber es weht ein frischer Wind, wir setzen einen anderen Stil um“, ist Erni Rehwald voller Tatendrang für den Saisonbeginn. Diese Tätigkeit kann der Verein auf Honorarbasis dank der Unterstützung von Stadt, Sparkasse Langen-Seligenstadt und Regionalpark Rhein-Main finanzieren.

Ein paar Neuerungen auf dem Areal gibt es außerdem: ein neuer Insektenturm ist geplant, ein neues Wurzelfenster ist in Arbeit und die größte Investition ist eine Fotovoltaikanlage, die die Stromversorgung sicherstellt. Das ist vor allem für die Bewässerungsanlage wichtig. Das Steinbeet im hinteren Teil des Kräutergartens wird neu bepflanzt. Dort entsteht auch ein Schaubeet für Pflanzen, die dem Klimawandel standhalten und mit viel Sonne und Trockenheit zurechtkommen.

Einen großen Herzenswunsch hat der Verein immer noch: „2023 liegt unser Schwerpunkt auf den Themen grünes Klassenzimmer, Pflanzen im Klimawandel und Wildbienen. Insbesondere um das grüne Klassenzimmer auch bei schlechten Witterungsverhältnissen nutzen zu können und die Schulungsmaterialien lagern zu können, brauchen wir einen Schulungsraum. Wir hoffen dringend auf die Unterstützung der Dreieicher Politik, um die Voraussetzungen für den kurzfristigen Bau eines Schulungsraums schaffen zu können“, setzt Rehwald einen Hilferuf ab.
 njo