Attacken auf Rettungskräfte Thema beim Neujahrsempfang der CDU Dreieich Erschreckend niedrige Hemmschwelle

Es ging nicht nur ernst zu beim CDU-Neujahrsempfang. Prinz Sebastian I. und Prinzessin Alexandra I. sorgten auch bei Landtagspräsidentin Astrid Wallmann und CDU-Chef Hartmut Honka für gute Laune.

Dreieich – Dass der Ehrengast etwas später kommt, hat einen guten Grund. Bevor Landtagspräsidentin Astrid Wallmann beim Neujahrsempfang der CDU Dreieich im Rathaus eintrifft, stattet sie der Speisekammer in Neu-Isenburg einen Besuch ab, um sich über die Arbeit der Einrichtung zu informieren. „Ich schreibe denen noch mal schnell, dass es etwas später wird“, sagt CDU-Vorsitzender Hartmut Honka, der sich gemeinsam mit Wallmann von Speisekammer-Leiterin Maria Sator-Marx den Ablauf in den Kellerräumen von St. Josef in Neu-Isenburg erläutern lässt. Die Gäste sind beeindruckt. „Sie alle machen das freiwillig und in Ihrer Freizeit zum Wohle jener, denen es in unserer Gesellschaft nicht so gut geht – aber ohne Ihre Unterstützung noch schlechter gehen würde“, lobt Wallmann das Engagement des Teams und überreicht eine Spende des Parlaments von 500 Euro.

Im Dreieicher Rathaus wird die Landespolitikerin, Nichte des ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Walter Wallmann, im Anschluss mit Applaus begrüßt. Die Veranstaltung sei ein Angebot seiner Partei, die Menschen zu Beginn eines neuen Jahres zusammenzubringen, sagt Honka zur Eröffnung. Dazu gehörten insbesondere die Vertreter von Vereinen und Institutionen. Der Empfang sei auch nicht für lange Ansprachen gedacht, sondern als Plattform zum Austausch. „Wir müssen mehr miteinander als übereinander reden“, betont Honka. Er spricht in diesem Zusammenhang die Reizgasattacke auf zwei Dreieicher Feuerwehrleute durch einen 19-Jährigen in der Silvesternacht an. „Was Menschen bewegt, so etwas zu tun, kann ich absolut nicht nachvollziehen – und wir müssen entschieden dagegen vorgehen.“

Auch das Motto des Wahlprogramms soll sich darin wiederfinden. „Wir haben für dieses Jahr das Motto „Miteinander“ ausgegeben – und heute soll damit ein Anfang gemacht werden“, sagt der Landtagsabgeordnete mit Blick auf die Landtagswahl im Herbst.

„Fehlende Wertschätzung und mangelnder Respekt machen mir nicht erst seit den jüngsten Vorkommnissen Sorgen“, sagt Astrid Wallmann. Angriffe auf Rettungskräfte gebe es nämlich schon länger, und nicht nur weit weg, erinnert sie. Solche Attacken seien völlig inakzeptabel, betont die Landtagspräsidentin. Sie verweist auch darauf, dass es mittlerweile alles andere als ein Vergnügen sei, an einem Wahlinformationsstand zu stehen – früher sei das anders gewesen.

„Wir müssen in unserer Wertegesellschaft sehr deutlich sagen, was absolut nicht geht und auch dafür einstehen“, fordert Wallmann ein entschiedenes Vorgehen insbesondere auch der Gerichte. Zudem müssten die Werte in unserer freien Gesellschaft stärker vermittelt werden, damit müsse bereits im Kindergarten begonnen werden.

Erschreckend ist für Wallmann, dass die Hemmschwelle für verbale aber auch tätliche Attacken unglaublich niedrig geworden sei. „Wir stehen deshalb für eine Solidaritätsschleife des Landes Hessen mit der nötigen Rückendeckung der Politik.“ Das Ehrenamt sei der Kitt unserer Gesellschaft. „Das ist leicht gesagt, aber es müssen sich Menschen finden, die das auch tun – sie alle verdienen unsere Unterstützung und unseren Respekt“, sagt Wallmann.

Bei einem Empfang in der fünften Jahreszeit kann es aber nicht nur ernst zugehen. Das Dreieicher Prinzenpaar lässt es sich nicht nehmen, den Gästen seine Aufwartung zu machen. „Ihr könnt reden, so viel ihr wollt. Jetzt sind wir erst einmal an der Macht und zeigen euch, wie es geht“, erklären Prinz Sebastian I. und Prinzessin Alexandra I.  
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