Anfang 2017 ist die nächste Planungswerkstatt Fragen über Fragen zur Ortsdurchfahrt Offenthal

Das Problem der Linksabbieger-Spur von der Dieburger Straße in die Weiherstraße ist noch nicht gelöst. Foto: col

Dreieich (col) – Wo darf welcher Baum stehen, wie können möglichst Parkflächen erhalten werden und letztlich zu den Detailfragen: Welche Asphaltsorte oder Pflastersteine sollen künftig die Ortsdurchfahrt Offenthal schmücken, und durch welche Sorte der Entwässerung soll das Regenwasser künftig in den Kanal laufen?

Fragen über Fragen, und Entscheidungen, die getroffen werden müssen, um die Umgestaltung der Offenthaler Ortsmitte endlich voran zu treiben. Jüngst tagten erneut engagierte Bürger und Anwohner im Gemeindehaus der evangelischen Kirche, um die Zukunft der ehemaligen Bundesstraße 486 durch den alten Ortskern zu besprechen. Nachdem die Planung für die Ortseinfahrten steht – Baumtore mit Mittelinseln, die zur Reduzierung der Geschwindigkeit beitragen sollen –, stellte Stephanie Feuerbach vom Planungsbüro R+T die ersten Entwürfen für den Abschnitt des alten Ortskerns von der Borngartenstraße bis Am Alten Rathaus vor.

Einige Bäume und sieben Stellplätze sind geplant, dabei haben die Architekten genau darauf geachtet, dass auch alle Einfahrten künftig passierbar bleiben und an Engstellen durch hereinragende Häuser etwas Platz für Fußgänger geschaffen wird. Die Fahrbahn wird mit 5,50 Meter schmaler und an den Engstellen müssen die Autos bei 3,50 Meter auch mal warten. Die Offenthaler stören sich bei den R+T-Plänen an dem Baum vor der Kirche („Die Bäume im Kirchgarten sind viel größer“) und auf der Mainzer Straße bleiben bei zwei Parkplätzen auf Höhe des Getränkemarkts nicht ausreichend Platz, um die problemlose Hofzufahrt auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu gewährleisten. Diese beiden Fragen nahm Feuerbach mit ins Büro zurück.

Kein farbiger Asphalt

Entscheidungen sollten her bei der Wahl der Straßendecke. Der farbige Asphalt scheidet wohl aus. Eineinhalb bis zweifach so teuer bei der Anschaffung müsste die Stadt auch noch mit 25.000 bis 40.0000 Euro Reinigungskosten für die Asphaltmischmaschine rechnen. Ganz zu schweigen von dem Problem, wenn der Hausanschluss erneuert werden muss und ein Loch in der Straßendecke gerissen werden muss, und wieder unkalkulierbare Kosten auf die Stadt zukommen würden. Auf Pflaster konnten sich die Anwohner einigen – obwohl sie die Lautstärke fürchten. Welche Farbe, Größe Ansicht die Steine haben sollen, wurde noch nicht abschließend geklärt. Die von einem Bürger kurz angeregte Idee, doch auf dunklen, gewöhnlichen Asphalt zurück zu greifen, wurde verworfen. „Da müssten wir die vom Bund erst vor wenigen Jahren spendierte Asphaltdecke nicht aufreißen“, betonte auch Erster Stadtrat Martin Burlon.

Dreieichs Bürgermeister Dieter Zimmer kam noch mit der Nachricht, dass die Vereine in Offenthal auf die alte Milchküche gegenüber der Kirche als potenzielle Lagerfläche verzichten müssen. Mit dem Abriss des alten Häuschens könnten etwa 190 Quadratmeter Platz vor der Kirche gewonnen werden, die künftig als Ausstellungsfläche für Weihnachtsmarkt und Gemaafest sehr brauchbar wäre.

Verkehrsinsel ist möglich

Das Problem der Linksabbieger-Spur von der Dieburger Straße in die Weiherstraße ist auch mit der neuen Markierung noch nicht gelöst. Die größte Zustimmung erhielt eine Verkehrsinsel mit dem kompletten Verzicht auf die Abbiegespur, um die Autos möglichst lange auf der rechten Spur zu halten, und so den entgegen kommenden Autos aus der Weiherstraße genügend Platz zu bieten. Bis Ende 2016 soll der endgültige Entwurf für die alte Ortsdurchfahrt fertig sein – dann kommen die Offenthaler Anfang 2017 zu der nächsten Planungswerkstatt zusammen. Demokratie braucht Zeit.