Schleppjagd beim Reit- und Fahrverein Sprendlingen Im Galopp über Wiesen und Hindernisse

Die Schleppjagd ist unblutig – es wird nicht lebendes Wild gejagt, sondern zu Pferd eine Hundemeute verfolgt, die auf eine künstliche Fährte geht. Foto: Reit- und Fahrverein/p

Dreieich (red) – Die Schleppjagd ist unblutig – es wird nicht lebendes Wild gejagt, sondern zu Pferd eine Hundemeute verfolgt, die auf eine künstliche Fährte geht. Dem Reit- und Fahrverein Sprendlingen geht es dabei nicht um Wettbewerb, sondern um Teamgeist. Die Hauptakteure sind die Hunde, denen die Pferde folgen. Die Menschen sind die Begleiter der Tiere.

Auf dem Springplatz des Reit- und Fahrvereins nahmen Anfang August zehn Reiter die Herausforderung an, sich und ihre Pferde für das Jagdreiten zu trainieren.

Das Training war seit Langem geplant und es konnten alle Hygienemaßnahmen eingehalten werden. Abstand halten ist im Reitsport ohnehin kein Problem.

Die erste Trainingseinheit befasste sich mit dem Jagdgalopp: schnell, kontrolliert und den Rhythmus einhaltend. Eine schweißtreibende Angelegenheit für Reiter und Pferde. Nach einer Pause wurde das Geschehen auf die nahegelegenen, abgemähten Wiesen verlegt.

Hier warteten Hindernisse aus Baumstämmen und Strohballen. Zunächst gab es wieder flottes Galoppieren und dann zielgerichtetes Anreiten eines Hindernisses, Takt und Geschwindigkeit beibehalten, Sprung: Nach ersten Fehlversuchen gelang es allen, diese Aufgabe zu erfüllen und die Pferde wurden mit einer ordentlichen Schippe Hafer in ihre wohlverdiente Ruhepause entlassen.

Für die Reiter stand noch Theorieunterricht auf dem Programm. Am zweiten Tag sollte das Erlernte in die Praxis umgesetzt werden: ein Jagdritt mit Meute. Der Verein Taunusmeute war mit Kutschen, Pferden und sechs Foxhounds angereist und die Jagdmannschaft traf sich zum Abritt.

Die Hunde mit den Meuteführern bestimmten das Tempo über die Jagdreitstrecke. Einen Zwischenstopp gab es am Schloss Philippseich. Das ursprüngliche Schloss wurde 1675 von Graf Johann Ludwig von Isenburg als Jagdschloss erbaut und war so ein Zwischenziel für die Jagdmannschaft, die im Hof des Hofguts unter einer alten Schatten spendenden Linde mit Erfrischungen verköstigt wurde.

Gestärkt ging es weiter im Galopp zurück zum Ausgangspunkt.

Die Jagdgesellschaft traf sich zum abschließenden Umtrunk auf einem weiteren historischen Gelände, dem Gut Neuhof. Auch dessen Geschichte reicht ins 16. Jahrhundert zurück, wurde es doch ursprünglich als herrschaftliches Hofgut von den Grafen von Isenburg gegründet.