In der „Wunderbar“ der SG Götzenhain nahm Landefeld unlängst aus den Händen von Juliane Kuhlmann, der Vizepräsidentin des Landessportbundes Hessen, den Lu-Röder-Preis in der Kategorie „Engagierter Nachwuchs“ entgegen. Seit mehr als 20 Jahren treibt Rhena Landefeld nicht nur die eigene Karriere auf dem Spielfeld voran, sondern engagiert sich insbesondere für die Mädchen und Frauen im Verein, auf Landesebene und Bundesebene in ihrem Sport. „Rhena wurde schon sehr früh bewusst, dass der Spaß an der eigenen Sportaktivität das Eine ist. Das Andere ist jedoch der Einsatz für eine nachhaltige Sportentwicklung, die Strukturen benötigt, vor allem aber das Engagement von Personen, die Verantwortung übernehmen“, sagte Laudatorin Sally Kulemann vom Landesausschuss Gleichstellung im Sport.
Die junge Frau war nicht nur selbst für die Vultures sehr erfolgreich auf dem Feld, mit Anfang 20 im Jahr 2004 machte sie den Trainerschein, trainierte die Jugend im eigenen Verein und übernahm auch die Softball Hessenauswahl U19 und war maßgeblich an der Gründung der Perspektivliga U19 beteiligt.
Trainingslager, Feriencamps, die Organisation von Deutschen Meisterschaften sowie Ländervergleichsturnieren und viele weitere Aktionen gehen auf sie zurück. Dieses besondere Engagement blieb auch beim Bundesverband des Base- und Softballs nicht unbemerkt: die Verantwortlichen engagierten die Dreieicherin 2011 als Assistenztrainerin der U16-Nationalmannschaft und auch als Schiedsrichterin war sie über Jahre im Einsatz.
Auf Funktionärsebene ist sie im heimischen Verein aktiv und im Vorstand des Landesverbands. Weil ihr die Entwicklung des Softballsports nicht schnell genug ging und die Förderung von Mädchen und Frauen in ihren Augen nicht genügend im Fokus stand, gründet sie einen bundesweit ausgerichteten Förderverein.
„Für Rhena ist der Sport eben weit mehr als ein eins zu null. Sie bezeichnet die Mitspielerinnen als ihre Sportfamilie. Mädchen und Frauen ein qualifiziertes Training zu bieten und gleichzeitig Teamgeist, Zusammenhalt und andere Werte des Sports zu vermitteln stand und steht für Rena Landefeld im Vordergrund“, bedankt sich Kulemann für das Engagement.
„Sie ist keine, die zögert, sondern eine, die handelt. Damit ist sie ein Vorbild für junge Frauen“, gratulierte Kulemann für den Verrein.
Beruflich hat sich die studierte Sportwissenschaftlerin aus Buchschlag und Mutter eines kleinen Sohnes übrigens ebenfalls dem Sport verschrieben: Sie arbeitet als Referentin für Integration beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB).
„Dieser Preis ehrt mich sehr. Ich freue mich über die Anerkennung meiner Arbeit aber auch die öffentliche Wirksamkeit für meinen doch eher unbekannten Sport“, sagte Landefeld bei Preisübergabe. Sie sagte auch, dass das Engagement für den Sport für alle Lebensbereiche wichtig und wertvoll gewesen sei: „Mich haben Niederlagen nie entmutigt, wahrscheinlich hat mich der Einsatz im Sport und im Verband auch tougher für alles andere im Leben gemacht.“ Sie könne junge Frauen und Mädchen nur dazu ermutigen, Verantwortung im Sport zu übernehmen. Sportkreisvorsitzender Peter Dinkel bedankt sich für den Einsatz Landefelds für den Sport. „Eines habe ich inzwischen auch gelernt: dort wo Frauen am Ruder sind, funktioniert’s“, gibt der Funktionär zu.
Für den Heimatverein, die SG Götzenhain, gratulierte Anke Engel: Erst seit zwei Jahren gehören die Dreieich Vultures, die seit 1992 auf dem Platz in der Rheinstraße trainieren, unter das große Dach des Götzenhainer Vereins: „Wir sind mega stolz auf Dich“, sagte Engel. Immerhin ist Rhena Landefeld die erste Lu-Röder-Preisträgerin des Vereins.