Erinnerungen an Stars und Autogrammwünsche Hessentagspaare treffen sich in Dreieich

Selma Kücükyavuz und Marcel Sedlmayer sind das amtierende Hessentagspaar 2017 aus Rüsselsheim. Sie genossen es, wenige Wochen nach ihrem großen Auftritt, auch in Dreieich von dem gelungenen Hessentag in der Opel-Stadt zu erzählen. Foto: zcol

Dreieich (zcol) – „Wir hatten zehn ganz tolle Tage und ganz nach Andy Warhol: Fifteen Minutes of Fame“, erinnert sich Sabine Starliner gerne an den Hessentag 1977 zurück. Gemeinsam mit Bernd Daubert bildete sie damals das repräsentierende Hessentagspaar von Dreieich. Sogar Autogramme haben sie für die feiernden Menschen geschrieben.

Nach den Höhepunkten gefragt, schauen sich die beiden nur kurz an und lachen: „Das war wohl wirklich der große Umzug. Wir hatten einen solch tollen Festwagen mit dem Hessenwappen aus Blumen gesteckt. Und die ganze Stadt hat gefeiert“, berichtet Bernd Daubert. Am vergangenen Sonntag konnten Daubert und Starlinger all diese Erinnerungen wieder aufleben lassen. Im Dreieichenhainer Burggarten berichteten sie beim Frühschoppen der Hessentagspaare anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Stadt Dreieich und 40 Jahren Hessentag in Dreieich von ihren schönsten Erlebnissen.

Mit dem Hubschrauber über Dreieich

Wie sie Ministerpräsident Holger Börner getroffen haben, wie sie mit dem Hubschrauber über ganz Dreieich geschwebt sind und wie sie in ihrer Jeans-Tracht zehn Tage lang bei etwa 180 Veranstaltungen im Mittelpunkt gestanden haben. Zum Jahrestag haben Sabine Starlinger und Bernd Daubert die Dreieicher nicht nur zum Frühschoppen geladen, auch alle anderen Hessentagspaare aus den anderen Städten verbrachten drei Tage in Dreieich. Mit Flughafenführung, Museumsbesuch und einer Führung durch die Altstadt, dem Besuch der Burgfestspiele und einem Abendessen in Deutschlands ältester Apfelweinkneipe – der Alten Burg – war den Paaren ein großes Programm geboten.

Originale Hessentags-Trachten

Am Sonntag berichteten die Vertreter der Städte Lauterbach von 1983, Groß-Gerau von 1984, Schwalmstadt von 1985, Baunatal von 1999, Weilburg von 2005, Butzbach von 2007 und auch Rüsselsheim aus diesem Sommer, mit Selma Kücükyavuz und Marcel Sedlmayer, von ihren Hessentagen und stellten auch die originalen Hessentags-Trachten zur Schau. Für das Rüsselsheimer Paar ist die Erinnerung noch ganz frisch: „Es war eine wunderbare Zeit und eine solche Bereicherung für die ganze Stadt. Wir haben die Stimmung des Hessentags mit in den Sommer genommen und haben jetzt jedes Wochenende einen schönen Weinstand am Main, den die Vereine betreiben“, berichtet Selma Kücükyavuz. Die vielen Veranstaltungen und die 1,4 Millionen Besucher hätten auf jeden Fall frischen Wind in die Opel-Stadt gebracht. „Wir haben gezeigt, dass wir viel mehr sind, als nur ein Industriestandort“, sagt die Hessentagsdame. Fabian Gies, 2010 der männliche Part des 50. Hessentagspaars in Stadtallendorf, erzählte auch, was für eine besondere Herausforderung die Ausrichtung der Veranstaltungswoche ist. „Wir haben 21.000 Einwohner. Wir sind ein kleines Städtchen in Nordhessen. Superstar Pink war bei uns und wir hatten im gesamten Jahr über 360 Termine und unser Fahrer ist 21.000 Kilometer gefahren.“

Ein Handkuss von Rod Stewart

Von Superstars erzählte auch Alexandra Ries aus Schwalmstadt – sie repräsentierte 1995 ihre Stadt. Ihre Tracht ist ganz traditionell, mit sieben Röcken übereinander und einer besonderen Haube, in der die Haarpracht versteckt ist. Das hat offensichtlich auch Rod Stewart gefallen, denn er schenkte Alexandra Ries einen Handkuss bei der Vertragsunterzeichnung für das Konzert auf dem Hessentag 1995. „Diese Begegnung werde ich mein ganzes Leben nicht mehr vergessen“, sagte Ries am Sonntag auf der Bühne im Burggarten. Aber natürlich war die Veranstaltung von Bernd Daubert und Sabine Starlinger auch eine gute Gelegenheit, noch einmal Rückschau zu halten, wie es denn vor 40 Jahren in Dreieich gewesen ist. „Dreieich steckte noch in den Kinderschuhen“, erinnert sich Bürgermeister Dieter Zimmer, „der Hessentag war eine Herausforderung, aber auch ein Schub, dass die fünf Stadtteile zusammen wachsen können.“ Einer, der ganz entscheidend dazu beigetragen hat, dass der Hessentag in Dreieich mit 460.000 Zuschauern – damals der größte je da gewesene Hessentag – so kurzfristig und gut gelungen ist, war Gustav Halberstadt. Er bekam noch mal einen öffentlichen Dank und ein kleines Geschenk und erzählte ebenfalls noch ein paar kleine Anekdoten.