Treffen der Schlepperfreunde Götzenhain Historische Traktoren am Maislabyrinth

Der Ferguson von Udo Lenhardt aus Offenthal ist Baujahr 1955 und hat 25 Pferdestärken. Foto: Sauda

Dreieich (es) – Im Zelt auf dem Maisfeld, in dem sich das Maislabyrinth befindet, sitzen am vergangenen Wochenende schon einige Besucher, die Schutz vor der Wärme und vor der Sonne suchen. Dabei essen sie Würstchen und Brezeln und trinken etwas. Das Labyrinth im Höchsten hat am Sonntag seine Saison eröffnet. Am Tag zuvor schon startete die beliebte Kleinkunstreihe, die bis Sonntag, 2. September, dauert und viele Tausend Besucher anlocken wird.

Am Sonntag gab es aber auch noch einen weiteren Publikumsmagneten: das Treffen der Schlepperfreunde Götzenhain. Weit mehr als 20 historische Fahrzeuge stellte die Gruppe aus, die zurzeit 25 Mitglieder hat. Es sind Traktoren aus den 50er Jahren bis zu den 80er Jahren. Wie etwa der Ferguson von Udo Lenhardt aus Offenthal. „Er ist Baujahr 1955 und hat 25 Pferdestärken“, sagt der Mann, der selbst Jahrgang 1970 ist. „Ich habe ihn seit zwei Jahren und selbst restauriert“, sagt Lenhard, dessen Leidenschaft die Landmaschinen sind.

Das hat er mit Ludwig Schleinkofer aus Messel gemeinsam. Der hat einen Lanz Bulldog aus dem Jahr 1960 dabei. „Ich selbst bin Bauer und alle Traktoren, die ich habe, fahren noch und wir benötigen sie für den Betrieb“, sagt Schleinkofer, der insgesamt sieben solcher Maschinen besitzt, von denen sechs älter sind als 30 Jahre. Auch aus Messel stammt Andreas Faust. Er hat ein extrem seltenes Exemplar nach Götzenhain tuckern lassen: einen I.A.M.E. Typ „Pampa“ aus Argentinien. „Dabei handelt es sich um einen Nachbau eines Lanz Bulldogs“, sagt Faust. „Von diesem Modell wurden insgesamt ungefähr 3.000 Stück gebaut - und in Europa gibt es vielleicht 200“, beschreibt er, wie rar sein Traktor ist. Seit zehn Jahren besitzt er ihn. „Als ich ihn gekauft habe, war er eigentlich nur noch Schrott.“ Aber neun Jahre lang schraubte er an dem seltenen Teil herum und nun fährt er wieder. „Wir haben in diesem Jahr zum ersten Mal wieder das Ruder übernommen“, sagt Matthias Engler von den Schlepperfreunden, der – wie sollte es anders sein? – selbst auch einen Traktor hat.

„Es ist ein Eicher Geräteträger aus dem Jahr 1960“, sagt Engler. „Ich habe ihn vor 16 Jahren übers Internet gekauft“, erinnert er sich. „Zum einen, aus Spaß an der Freude und zum anderen, weil ich Landwirtschaft schon immer sehr interessant fand.“ Bis zum vergangenen Jahr stellte die Unimog-Regionalgruppe das Treffen auf die Beine, das stets zeitgleich mit der Eröffnung des Maislabyrinths über die Bühne geht. „Doch sie sind nicht mehr der Veranstalter“, sagt Matthias Engler. „Wir sind dem Bundesverband historischer Kleinmaschinen beigetreten“, schildert Engler, was die Schlepperfreunde gemacht haben, um das Treffen organisieren zu könne. „Das hat auch unter anderem etwas mit der Versicherung zu tun“, sagt Engler.

Die Maislabyrinth-Eröffnung wollen die Schlepperfreunde nicht nur dazu nutzen, um sich und ihre Fahrzeuge zu präsentieren, sondern auch, „um auf unser Kartoffelfest hinzuweisen“, sagt Engler. Das steigt im Fünfjahres- Turnus. Dieses Mal findet es am Wochenende vom 1. und 2. September am Offenthaler Weg statt. „Wir haben mit dem Fachmann Horst Sehring bereits im Frühjahr Kartoffeln gesät“, sagt Matthias Engler.

Mehr Fotos vom Treffen der Schlepperfreunde Götzenhain gibt es in der StadtPost-Bildergalerie