Dreieicher haben kreative Ideen für die Kinder Kitas kommunizieren via Zaun

Am Kinderhaus im Horst-Schmidt-Ring lautet das Motto „Rausnehmen und reintun“. Foto: Stadt Dreieich/p

Dreieich (red) – Die Dreieicher Kitas sind zwar derzeit geschlossen, doch die Arbeit geht für die Fachkräfte vor Ort weiter. Neben dem Notbetreuungsangebot für Kinder von Eltern aus sogenannten systemrelevanten Berufsgruppen gibt es viel zu tun.

So wurden in den vergangenen Wochen konzeptionelle Fragestellungen bearbeitet, Dokumentationen vervollständig, Spielmaterial sortiert und gereinigt oder das Außengelände für die neue Saison vorbereitet. Und die Kita-Teams stehen weiterhin als Ansprechpartner für Kinder und deren Familien zur Verfügung, wenn auch ohne direkten physischen Kontakt. Doch wie kann das funktionieren? „Die Ideen sind vielseitig, so wie unsere Kitas auch“, führt Anne Stein, die Ressortleiterin der Kinderbetreuung, aus. Zwar sei Kontakthalten derzeit schwierig, zumal in diesem Berufsfeld die persönliche Beziehung die Grundlage der Arbeit ist. Viele Teams hätten sich jedoch schnell etwa einfallen lassen, berichtet Anne Stein. So werden in einem Team aufwendige Fotodokumentationen erstellt und per E-Mail versandt, damit die Kinder teilhaben können an Veränderungen in der Kita.

Morgenkreis per Video in der Krippe

In der Krippe Horst-Schmidt-Ring wird für die Kinder per Video ein virtueller Morgenkreis angeboten. Die Kita Nahrgangstraße sendet den Kindern jeden Tag ein Bilderrätsel in Form eines Fotos zu. Die Kita Oisterwijker Straße hat das „Padlet“ als digitale Pinnwand für sich entdeckt, um Kindern und Eltern Informationen zukommen zu lassen. Das Team der Kita Rückertsweg dokumentiert die Züchtung von Schmetterlingen mit Foto und Video. Das Projekt war ursprünglich mit und für die Kinder geplant. Die Kinder sollen jetzt trotz allem teilhaben. Obwohl die digitale Kommunikation gerade im Vordergrund steht, gibt es auch andere Angebote, etwa eine kontaktlose Ausleih-Aktion in der Kita Gravenbruchstraße. „Wir haben vieles und keiner nutzt es“ ist das Motto des dortigen Teams, das ein ausgeklügeltes System entwickelte, um das Ausleihen von Spielmaterial zu ermöglichen, ohne dass direkter Kontakt hergestellt werden muss.

Mutmachbilder der Kita Gravenbruchstraße

Die Kinder untereinander kommunizieren ebenfalls. So hat beispielsweise ein Kind aus der Kita Gravenbruchstraße alle Kinder per Brief aufgefordert „Mutmachbilder“ zu malen, die in der Kita für alle Passanten gut sichtbar ausgehängt werden sollen. Briefe an die Kinder und Material werden ausgetragen und kontaktlos überbracht. Auch dem Zaun des Außengeländes kommt gerade eine sehr große Bedeutung zu. Einige Kitas, wie etwa die Einrichtung am Horst-Schmidt-Ring, hängen kindbezogen Materialpäckchen für Basteleien an den Zaun. Wobei es sich hierbei nicht um eine „Einwegkommunikation“ handelt. Auch die Kinder können Briefe und Bilder hinterlegen. Auf diesem Weg fanden auch viele der 1.000 von einem Dreieicher Unternehmen gespendeten Schoko-Osterhasen ihren Weg zu den Kindern.

„Dreieich hält zusammen"

Die vielseitigen und kreativen Ideen der verschiedenen Kitas werden im städtischen Netzwerk geteilt und untereinander ausgetauscht. „Die Aktionen unserer Kitas zeigen eindrucksvoll, wie Dreieich in der Pandemie zusammensteht und einander hilft“, sagt Bürgermeister Martin Burlon. „Alle Beteiligten machen das Beste aus der Situation. Denn bei aller Sorge soll gerade für die Kinder der Spaß nicht zu kurz kommen.“

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