Start der Aktion „Kinder für die Zukunft – Nachhaltigkeit in Dreieich“ Klimaschutz mit Mopsfledermaus

Die Kinder der Kita Gravenbruchstraße zeigen dem Maskottchen der Nachhaltigkeits-Kampagne schon mal ihr Hochbeet. Foto: Sauda

Dreieich (es) – Dreieich hat ein Ziel: Umweltbewusstsein und nachhaltiges Handeln in der Gesellschaft zu fördern. Um das zu erreichen, gilt es, schon bei den Jüngsten anzufangen: Bei den Mädchen und Jungen der Kindergärten und -tagesstätten. Vor gut einem Jahr starteten die Vorbereitungen für das Projekt „Kinder für die Zukunft“. An dessen Ende steht, dass die Dreieicher Einrichtungen zur Betreuung von Kindern ein Gütesiegel erhalten, das Siegel „Kinder für die Zukunft – Nachhaltigkeit in Dreieich“.

Zum Start des Vorhabens in der vergangenen Woche stattete Bürgermeister Dieter Zimmer der Kita Gravenbruchstraße einen Besuch ab und schaute sich auch das Hochbeet an, das die Mädchen und Jungen mit ihren Erzieherinnen dort angelegt haben. Kindergärten seien Orte frühkindlicher Bildung, in denen Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz eine große Rolle spielen. Mit diesem Projekt werden die Kitas darin unterstützt, den schonenden Umgang mit Ressourcen und Energie zu thematisieren. Sie sollen ihn auch mit den Mädchen und Jungen in den Kitaalltag eingliedern. Es sei so möglich, Klimaschutz und Klimaanpassung dank kindgerechter Vorhaben mit den Dreikäsehochs zu erarbeiten. Auch das Verhalten der Erzieherinnen könne ausschlaggebend dafür sei, den Kindern diese Themen näherzubringen. Die Mädchen und Jungen lernten schnell, dass ihr Handeln Wirkung entfalten könne. Auf diese Art und Weise würde ein Grundstein für einen verantwortungsbewussten Umgang mit den Ressourcen gelegt. „Getreu dem Sprichwort: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr wollen wir dabei helfen, dass nachhaltiges, ressourcenschonendes und somit umweltverträgliches und

-gerechtes Verhalten schon bei den Jüngsten zu einer Selbstverständlichkeit wird“, betonte Bürgermeister Dieter Zimmer bei seinem Besuch.

Vorreiterin auf diesem Gebiet sei die Kita am Zeisigweg. Dort setze man sich mit diesem Thema bereits seit Jahren auseinander. Der hohe persönliche Einsatz aller in der Kita Arbeitenden zeige sich etwa darin, dass das Außengelände naturnah gestaltet sei. So befände sich dort ein Gemüsegarten, den die Mädchen und Jungen selbst bewirtschafteten und dessen Erzeugnisse mit den Kindern verarbeitet würden. Weitere Ergebnisse des Engagements seien, dass die Küchenkraft regionales Gemüse, und alles, was im Garten wachse, verarbeitet, dass bei den Verbrauchsmaterialien vieles wiederverwertet und etliches gar nicht erst gekauft werde, und schließlich, dass die Kinder eine große Bereitschaft hätten, mitzumachen. So verstünden sie Abläufe viel besser. Und sie könnten auf diese Art den sperrigen Begriff „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ als etwas Alltägliches, das Spaß macht und dem Leben Reichtum gibt, ansehen.

Randi Broisch, Leiterin der Kita am Zeisigweg, war eine der ersten, die vor gut zwei Jahren bei der Klimaschutzmanagerin Annika Jung durchklingelte und ihre Zusammenarbeit anbot. Damals wurde die Idee des Dreieicher Gütesiegels geboren. Zunächst gründeten sie eine Vorbereitungsgruppe, an der neben Randi Broisch und Annika Jung Jacqueline Blei, Leiterin der Kita Am Wilhelmshof, Angela Schiffmann, Leiterin der Kita Nahrgangstraße, und die Fachberatung der Stadt, Barbara Maurer, teilnahmen. Die Gruppe entwickelte eine Checkliste, mit deren Hilfe es ihr gelang festzustellen, in welchen Bereichen bereits nachhaltig gearbeitet wurde und in welchen es noch nachhaltiger zugehen könnte. Dabei achteten sie besonders auf Faktoren wie Ernährung und Gesundheit, Bildung im Bereich des Umweltschutzes, Verbrauchsmaterialien, Hygieneartikel, Mobilität, Energie und Ressourcen sowie Schadstoffe. Der Gruppe war schnell klar, dass die Fachkräfte vorbereitend und begleitend durch Fortbildungen unterstützt werden sollten, um sie in die Thematik einzuführen und praktische Tipps bereit zu halten. Es wurde ein Fortbildungskonzept ausgearbeitet. Ergänzt wurde es durch regelmäßige Treffen, bei denen die Teilnehmer Erfahrungen austauschten und das Konzept weiterentwickelten. Am Projekt nehmen jetzt zehn Kindertagesstätten teil, aus denen sich 20 Fachkräfte seit März in Workshops und bei Treffen qualifizieren. Nun erhielten die Einrichtungen ihre Checklisten. Als Zeichen für die Teilnahme am Projekt bekamen sie auch das für dieses Projekt ausgesuchte Maskottchen: eine Mopsfledermaus. Sie ist in Hessen beheimatet und vom Aussterben bedroht. Für das Maskottchen wird übrigens noch ein passender Name gesucht. Bis Juni des kommenden Jahres haben die Einrichtungen Zeit, unterschiedliche Projekte zum Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit auszuprobieren. In einem Jahr dann werden die Kitas, die 80 Prozent der geforderten Kriterien erfüllen, in einer Feierstunde zertifiziert.