Bürgerhäuser Dreieich stellen Programm vor Kultur unter besonderen Bedingungen

Mit neuem Logo geht’s ins Kulturprogramm für den Herbst: Benjamin Halberstadt (von links), Maria Ochs und Martin Burlon präsentieren auf der Bürgerhausterrasse die Neuigkeiten. Foto: Jost

Dreieich (njo) – Theater, Konzerte, Kabarett, Kindertheater, Multivisionsshows – Dreieicher Kulturfreunde müssen im Herbst auf nichts verzichten: „Wir halten an der kulturellen Grundversorgung fest“, kündigt Bürgerhaus-Chef Benjamin Halberstadt an. In den vergangenen Wochen haben er und Programmleiterin Maria Ochs intensiv an den Konzepten gearbeitet, die für das Bürgerhaus im Herbst und Winter umsetzbar sind: „Wir haben großes Glück, dass unser Haus ausreichend Fläche bietet. Nach dem Status quo können wir 240 Besucher unterbringen und ausreichend Abstand zwischen den Reihen schaffen“, sagt Halberstadt.

Für die Mitarbeiter bedeute Kultur während der Pandemie einen Mehraufwand: „Aber der ist es allemal wert dafür, die Kultur in unserer Stadt am Laufen zu halten“, sagt Halberstadt. Die vor einigen Jahren modernisierte Lüftung sorge zudem für hundertprozentigen Frischluftaustausch im Raum. Der Vorverkauf für die Abonnements und freiverkäuflichen Tickets kann also starten.

Inhaltlich bieten Halberstadt und Ochs ein Programm mit Anspruch und Spaß.

Das Schauspiel-Abo startet am 25. September mit der Maskentheatergruppe Familie Flöz und dem Stück „Teatro Delusio“ – ein Spiel zwischen Illusion und Desillusion, in dem ein magischer Raum voller anrührender Menschlichkeit entsteht. Am 19. Oktober ist die Komödie Berlin mit „Das Abschiedsdinner“ zu Gast und am 18. November wird das Stück „Vincent will meer“ von Florian David Fitz in Sprendlingen aufgeführt. Insgesamt umfasst das Abo acht Stücke – für das zweite Halbjahr präsentiert das Bürgerhaus-Team dann ein zweites Programmheft. „Natürlich steht der Inhalt schon, aber so können wir auch im zweiten Teil noch flexibel in der Planung reagieren“, erklärt Ochs.

Im Schauspiel werden nicht ganz so viele Karten in den Verkauf gehen, weil bereits 210 Abonnements vergriffen sind.

Dafür ist Benjamin Halberstadt dankbar: „Wir hatten nicht viele Kündigungen und wir werden auch weiter für das Abo werben: Es ist gerade jetzt ein Zeichen der Solidarität für die Kultur. Es geht auch keiner ein finanzielles Risiko ein“, verspricht er.

Die Reihe „Kabarett und Comedy“ startet am 29. Oktober mit dem Schweizer Duo „Ohne Rolf“, das auf eine faszinierende Art und Weise eine komplette Vorstellung ohne Worte auskommt. Im November ist Philipp Weber zu Gast und im Dezember stehen erst Timo Wopp (4. Dezember) und dann Mathias Richling (19. Dezember) auf der Sprendlinger Bühne. Mit der Reihe „Andere Töne“ kommen Liebhaber der Weltmusik auf ihre Kosten.

Jelena Poprzan, eine in Serbien geborene Wienerin, verspricht als expressive Stimmkünstlerin und Entertainerin mit komödiantischem Talent mit ihrer Bratsche einen großartigen Abend am 21. Oktober. Kultur für die Jüngsten bedeutet in Coronazeiten eine besondere Herausforderung. „Kindertheater lebt und braucht Nähe – da müssen wir noch mal sehen, wie wir das im Detail umsetzen“, erklärt Halberstadt.

Bei „Hans im Glück“ am 23. September heißt es nämlich noch: „Open Air-Theater auf dem Truck“. Da kann das Theater Grüne Soße möglicherweise sogar direkt vor einem Kindergarten parken. Ein großes Fragezeichen räumt Benjamin Halberstadt bei der Präsentation des neuen Programms aus: „Wir werden am 31. Dezember das Haus öffnen. Ob es eine Party wird oder ein Konzert und wie es dann im Detail aussieht, werden wir noch sehen“, kündigt er ein Silvesterprogramm an.

Für Maria Ochs ist die erste Saison in Sprendlingen prägend: „Es war natürlich alles anders geplant – aber es macht viel Spaß. Das spontane Luft-und-Liebe-Programm und die gute Resonanz waren ein Befreiungsschlag“, zieht sie eine erste Bilanz.

Die veranstaltungslosen Lockdown-Monate hat das Bürgerhaus-Team kreativ genutzt: Der Kulturtempel bekommt pünktlich zur neuen Saison ein frisches und modernes Logo: Die drei markanten Dachgiebel des Bürgerhauses und der bunte Schriftzug „Kultur+“ darunter stehen für den hohen kulturellen Anteil in den Bürgerhäusern Dreieich, der eben bunt und vielfältig ist. Bei der Entwicklung haben Halberstadt und Ochs mit dem Designer Joachim Kröner zusammengearbeitet.

Rundum zufrieden ist auch Bürgermeister Martin Burlon: „Ich freue mich, dass es dem Bürgerhaus-Team gelungen ist, unter diesen besonderen Bedingungen ein Kulturprogramm auf die Beine zu stellen – mit Verantwortung, Flexibilität und modernem Erscheinungsbild“, lobt er.

Programmhefte sind erhältlich, die Karten für Abos und Einzelveranstaltungen ab sofort im Verkauf.