Offenthaler haben einen neuen Apfelweinkönig Marco Seibert punktet mit fruchtigem Aroma

Marco Seibert darf wieder den Siegesbembel stemmen. Er holte sich den fünften Titel als Apfelweinkönig. Foto: col

Dreieich (col) – Er ist schon lange kein Geheimtipp mehr und nachdem sich Marco Seibert im vergangenen Jahr knapp geschlagen geben musste, kürten ihn die Offenthaler am vergangenen Sonntag wieder zum Ebbelwoikönig. Zwölf Kelterer haben ihre Proben zur Wahl des Apfelweinkönigs 2016 abgegeben, 99 Offenthaler testeten sich durch das anonyme Stöffchen – und am Ende vereinte Seibert 33 auf sein Kelterergebnis. Was ist das Geheimnis des Königs, der jetzt schon fünf von sieben Krönungen gewonnen hatte? „Ehrlich, es gibt kein Geheimnis. Ich keltere ganz traditionell“, betonte Marco Seibert, „ich verzichte komplett auf Plastik und nutze nur Glasballons für den Gährungsprozess. Das ist ein bisschen mehr Arbeit, weil maximal 60 Liter verarbeitet werden können, aber das Glas lässt sich porentief reinigen und die Sauberkeit ist das A und O beim Keltern.“ Es gibt aber noch eine zweite Besonderheit: Seibert erntet die Äpfel von vielen, verschiedenen Offenthaler Apfelbäumen. „Wir mulchen und pflegen für mehrere Streuobstwiesenbesitzer die Bäume und dürfen dafür auch den Ertrag ernten. Vielleicht ist diese vielseitige Mischung auch ein Grund für das schmackhafte Ergebnis“, vermutet Marco Seibert. Letztlich sei es aber doch Geschmacksache und er habe offensichtlich einfach Glück, dass die Offenthaler das eher fruchtige als säuerliche Aroma seine Apfelweins mögen.

Den zweiten Platz sicherte sich Vorjahreskönig Willi Setzer. Er belegte mit 15 Stimmen mit deutlichem Abstand Platz zwei. Dritter wurde Stefan Grabosch mit zwölf Stimmen. Keinen Grund zur Freude hatten dagegen Matthias Würz und Christian Ringeling. Das Vorstandsgespann des OGV belegte mit null Stimmen den letzten Platz. „Darauf sind wir weniger stolz, aber wir geloben Besserung“, sagt Würz lachend.

Der OGV-Vorsitzende war überaus zufrieden über die heimelige Veranstaltung der Wahl zum Ebbelwoikönig in dem Hof der Brüder Seibert im alten Ortskern von Offenthal. Mit so viele Gästen, die zum Testen und Wählen gekommen sind, hatte er bei diesen beinahe winterlichen Temperaturen nicht gerechnet. „Darüber sind wir natürlich froh. Wir wollen doch Werbung für die Pflege unserer Streuobstwiesen machen, aus deren Ertrag so ein gutes Stöffchen werden kann“, erklärt Würz. Aber der Verein hat für dieses Jahr noch viele Pläne: „Wir wollen einen ,Quetschentkerner’ anschaffen, eine Pflaumenentsteinungsmaschine, und einen großen Kessel, damit wir zusammen Pflaumenmus kochen können“, kündigt Würz an. Am 21. Mai laden die Kochenden Männer des Vereins zum Spanferkel essen ein und am 23. Juni steht das Sonnenwendfeuer auf dem Programm. Weitere Informationen zu dem so aktiven Verein gibt unter www.ogv-offenthal.de.