„Nächster Halt“ erinnert an Fachwerkhäuser Die Nähe zu den Bürgern

Viele Gäste kamen zur Eröffnung von „Kunst vor Ort“ in Offenthal. „Nächster Halt“ lädt laut Motto des Wettbewerbs zum Kommen, Gehen und Verweilen ein. Auf dem Bild in der Mitte die beiden Künstler Michael Hensel (Sechster von rechts) und Christian Goethner (Fünfter von links). Foto: col

Dreieich (col) – Großer Bahnhof am Bahnhof Offenthal: Neben Landrat, Bürgermeister und Stadtverordnetenvorsteherin, Vertretern der Sparkasse Langen-Seligenstadt und natürlich den Künstlern, waren auch viele Offenthaler zu der Einweihung des dreiteiligen Kunstensembles „Nächster Halt“ am Samstagmittag gekommen. Die vergangenen Wochen haben die beiden Leipziger Künstler Michael Hensel und Christian Goethner hart gearbeitet, dass alles pünktlich fertig wird – und es hat haarscharf geklappt. Mit dem Chor der Wingertschule, Apfelsecco und Handkäshäppchen wurde das Kunstwerk richtig zelebriert. Landrat Oliver Quilling und Hagen Wenzel, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Sparkasse Langen-Seligenstadt, übergaben den so hübsch umgestalteten Bahnhofsvorplatz mit einer kleinen Feier der Öffentlichkeit.

Statt einer reichlich tristen Wiesenfläche laden jetzt die großformatigen Holzpodeste zum Verweilen ein, die noch jungen Obstbäume spenden vielleicht in ein paar Jahren Schatten und die Holzskulptur aus über 200 Jahre alten Eichenbalken haben einen direkten Bezug zu Offenthal, das ja an der Deutschen Fachwerkstraße liegt. „Ziel war es mit ,Kunst vor Ort’ den Raum um den Bahnhof zu einem attraktiven Treffpunkt für die Bürger zu gestalten. Das ist mit dem jetzt umgesetzten Konzept eindeutig gelungen“, lobte Landrat Oliver Quilling die beiden Leipziger Künstler.

Die Sparkasse Langen-Seligenstadt schreibt den Wettbewerb „Kunst vor Ort“ gemeinsam mit dem Kreis Offenbach jedes Jahr neu aus. Die Vorgabe für den Bahnhofsplatz war „Kommen, Gehen, Verweilen“. Aus 20 nationalen und internationalen Bewerbungen hat das Konzept von Goethner und Hensel die Jury mit „Klarheit und Alltagstauglichkeit“ am meisten überzeugt. Die 2,50 hohe und 3,20 breite Skulptur lasse die Vergangenheit lebendig werden. Die Wingertschule hat für die fünf neuen Apfelbäume die Baumpatenschaft übernommen und auf den Podesten ist schon Kunstunterricht unter freiem Himmel geplant. „,Nächster Halt’ verkörpert vorbildlich das, was Kunst vor Ort ausmacht: Die Nähe zu den Bürgern und ihrem Alltag“, war auch Hagen Wenzel zufrieden. Dreieichs Bürgermeister Dieter Zimmer freute sich natürlich besonders, dass der Platz vor dem Bahnhof jetzt so schön ist. „Die Skulptur ist auch ein Synonym für die vielen Fachwerkhäuser, die abgerissen wurden, bevor der Denkmalschutz eingriff. Damals war der Wunsch nach modernen Häusern vielleicht verständlich und nachvollziehbar, heute bedauern wir den Verlust von vielen solcher Kleinode.“ Die Skulptur stehe auch als Erinnerung daran, Historisches zu bewahren.

Mit Christoph Oeser am Piano und schwungvollem Boogie Woogie feierten Künstler und Gäste den „Nächsten Halt“ noch ein bisschen gemeinsam.