Flüchtlingsgeschichte sorgt für Gänsehaut Netzwerkkonferenz an der Dreieicher Heinrich-Heine-Schule

Das große Thema der Netzwerkkonferenz an der Heinrich-Heine-Schule war der Flüchtlingsstrom. Die kunstvollen Malereien zeigten den Schmerz und die Traurigkeit in den Gesichtern der Flüchtlinge. Foto: col

Dreieich (col) – Schüler und Lehrer aus acht Nationen kamen bei der 22. Netzwerkkonferenz in der Dreieicher Heinrich-Heine-Schule zusammen. Als Gastgeber hat die Sprendlinger Europaschule schon viel Erfahrung und so waren die zweieinhalb Tage Programm gut organisiert.

In den vergangenen Jahren war es oft üblich die angelaufenen Projekte weiter zu erarbeiten oder zu präsentieren. „In diesem Jahr haben wir noch keine Fördergelder für die geplanten neuen Projekte und haben aus diesem Grund unsere Bewerbung für das neue ,Comenius plus Programm’ aus dem Erasmus-Projekt erarbeitet“, erläuterte Christina Höhn, Koordinatorin der Heinrich-Heine-Schule für die Europaprojekte.

Zukunft in Bewegung

Der Projektantrag steht unter dem Motto „Refugees – Our Future in Motion“. Während die Schüler drei Projektgruppen zum Thema Flüchtlinge bildeten und künstlerisch, musikalisch und gesellschaftspolitisch arbeiteten, war es an den Lehrern die Bewerbung für den Projektzeitraum 2016 bis 2018 zu formulieren. „Das Thema Flüchtlinge wird das bestimmende Thema für die nächsten Jahre für Gesamteuropa sein. Da ist es natürlich sehr spannend mit Menschen aus der Türkei, aus England oder Frankreich zu diskutieren, weil die politische Haltung ja doch sehr unterschiedlich in den Ländern ist. Als Europaschulen eint uns aber die positive Grundstimmung für das gemeinsame Europa“, betonte Christina Höhn. Für den Antrag sieht die Pädagogin gute Chancen: „Wir haben ein gutes Konzept, es ist ein sehr aktuelles Thema – ich denke das sollte klappen.“

Die kunstvollen Malereien zeigten den Schmerz und die Traurigkeit in den Gesichtern der Flüchtlinge, und in der Diskussion widmeten sich die Schüler den Vor- und den Nachteilen, die ein Flüchtlingsstrom mit sich bringt. Auf den Plakaten führten sie die unabdingbare Hilfe für Menschen in Not an, die kulturelle Vielfalt und auch den wirtschaftlichen Aufschwung auf. Bei den Nachteilen zählten die Jugendlichen die Überforderung der Regierungen auf, die möglicherweise gewaltbereiten Menschen die ins Land kommen und die hohen Kosten, die ein Flüchtlingsstrom verursachen kann. Mit Judi, einer jungen Syrierin an der Heinrich-Heine-Schule hatten viele Jugendlichen aus den europäischen Nachbarländern auch vielleicht erstmals die Gelegenheit, eine persönliche Fluchtgeschichte zu hören, mit all den Nöten und Sorgen die Judis Familie zur Flucht getrieben hatte. Als Judi bei der Präsentation zum Abschluss „Thank you Germany“ sagte, gab es so manch eine Gänsehaut und die Jugendlichen waren sich einig: „Jeder Mensch hat das Recht in Frieden zu leben.“