40. Hayner Weihnacht in den Altstadtgassen Nikolaus macht Zwischenstopp in Dreieichenhain

Besonders die Kinder freuten sich über den Besuch des Rauschebartträgers. Foto: zcol

Dreieich (zcol) – Mit den Klängen des großen Glockengeläuts vom Obertor und „Alle Jahre wieder“, gesungen von den Kindern der Ludwig-Erk-Schule, aus dem Vorgarten von Waltraud Schäfer wurde die 40. Hayner Weihnacht offiziell eröffnet. Es war am Samstagnachmittag ein bisschen zu regnerisch und vielleicht auch ein paar Grad zu warm – aber die Weihnachtsstimmung war von der ersten Sekunde da.

Die Besucher gingen am Nachmittag vorbei am erstmals geschmückten Weihnachtsbaum vor dem Untertor, wo an Pfingsten der Kerbbaum herauswächst. Sie flanierten in Richtung Burggarten vorbei an Deutschlands größtem Adventskranz auf dem Runden Turm und drängten sich durch die stimmungsvoll beleuchtete Fahrgasse, die sehr gut besucht war. Durch die Altstadtgassen Dreieichenhains zog der Duft von Glühwein, heißen Maronen und frischen Waffeln und die etwa 150 Stände zwischen Obertor, Vieuxtempsplatz und Burggarten waren voll von Kunsthandwerk, potenziellen Weihnachtsgeschenken und Köstlichkeiten. „Wir haben uns wieder sehr viel Mühe gegeben, zu unserem Geburtstag eine gute Mischung zwischen Essen und Trinken, Kunsthandwerk und Vereinsangeboten zu schaffen“, betonte Waltraud Schäfer vom Gewerbeverein, die für die Organisation der Aussteller zuständig ist. Es sei gerade für die gute Atmosphäre, für die der Dreieichenhainer Weihnachtsmarkt ja in der ganzen Region bekannt ist, wichtig, die Stände sorgfältig auszuwählen. „Große Acht-Meter-Tische, an denen es vom Kneippchen bis zur Spülbürste alles gibt, wird man bei uns nicht finden“, sagte Schäfer.

Dafür Traditionsbetriebe, die schon seit 40 Jahren dabei sind, wenn in der Fahrgasse wieder das weihnachtliche Licht angeht: wie Peter Michel aus Aschaffenburg. „Für meine Liebste“, „Papi’s Darling“ oder „Küss mich“ steht auf den Lebkuchenherzen an seinem Stand mit dicker, bunter Zuckerschrift geschrieben. Die gebrannten Mandeln in Rum, Vanille oder mit dem klassischen Geschmack nehmen reißenden Absatz.

„Wir kommen gerne nach Dreieichenhain. Erstmal ist die Altstadt natürlich wunderschön und sehr weihnachtlich. Aber auch die Kundschaft, die von überall kommt, ist nett und sehr entspannt“, lobt der Aschaffenburger. Seine Ware, wie Popcorn und das feine Magenbrot, habe sich in den vier Jahrzehnten nicht verändert: „Es gibt ein paar Geschmacksrichtungen mehr, aber am besten gehen immer noch die Klassiker“, gibt er augenzwinkernd zu.

Ganz neue Standbetreiber haben ebenfalls eine Chance im Hayn. Zum ersten Mal stehen Ellen Schollmeier und Martina Eichler am Brunnen vor dem Obertor. Sie verkaufen handgemachte Keramikarbeiten. Kindergeschirr mit Einhörnern oder Dinos, verziert mit Namen. Ganz gefragt ist das Weihnachtsgeschirr aus weißem Porzellan mit roten, erhabenen Sternen darauf – ein Blickfang für die weihnachtlichen Plätzchen. Im Dach der Hütte hängen Mobiles aus Ton und weiße Sterne für die heimische Weihnachtsdekoration. „Wir kommen hier aus Dreieichenhain, aus der Dorotheenstraße, und ich freue mich, dass ich jetzt zum ersten Mal dabei sein darf. Die Resonanz ist auch bislang ganz gut“, sagt Ellen Schollmeier.

Mitten in der Fahrgasse, bei den Haaner Kerbborsche von 2008, bilden sich in der Zwischenzeit schon lange Schlangen. Die Jungs haben wieder ihren leckeren „Haaner heiße Ebbelwoi“ angesetzt. Das Stöffche generieren sie vom Dreieichenhainer Kelterverein. „Das Würzen und Süßen übernehmen wir selbst. Diese Tage hier auf dem Weihnachtsmarkt machen riesig viel Spaß. Deswegen machen wir es ja immer wieder“, sagt Uwe Vonderlehr. Die Gewinne aus dem Verkauf des heißen Stöffchens und dem Haaner Rote (heiße Sangria), nutzt der damalige Fahnenjahrgang für gemeinsame Ausflüge und auch die Burgkirche wird immer wieder mit Spenden bedacht. Die Kerbborsche sind auch verantwortlich für das lustige Trio aus Rentier, Nikolaus und Schneemann, das in der Fahrgasse ganz aufgeblasen steht. Ein sehr begehrtes Fotomotiv. „Da stellen wir inzwischen auch eine Spendenbox für die Burgkirche auf. Darin sammelt sich immer ein bisschen Kleingeld“, ist Uwe Vonderlehr zufrieden.

Wer die Hayner Weihnacht am zweiten Adventswochenende verpasst hat, hat am kommenden Wochenende noch einmal die Chance. Dann öffnet der heimelige Weihnachtsmarkt am Samstag, 15. Dezember, von 15 bis 20.30 Uhr, und am Sonntag, 16. Dezember, von 14 bis 20 Uhr, wieder seine Buden.

Mehr Eindrücke von der Hayner Weihnacht gibt es in der StadtPost-Bildergalerie