Der asiatische Garten der Familie Schäfer ist zweifelsohne ein Magnet bei den Offenen Gärten in Buchschlag. Nach zwei Jahren Pandemie-Pause gibt es am vergangenen Sonntag nur glückliche Gesichter – bei den Gästen wie auch bei den Organisatoren vom Geschichtsverein Buchschlag.
„Ich bin ein bisschen überwältigt von diesem Andrang, von dieser guten Stimmung und das Wetter passt auch“, sagt Chef-Organisatorin Kim Bagus mit Blick in den Haupt-Garten bei Familie Schmidt, in dem jedes Plätzchen besetzt ist. Bei einer köstlichen Suppe von den kochenden Männern oder einem Aperol Spritz genießen die Besucher den Start der Gartenveranstaltung zur Musik von Julietta & Friends.
Erst zwei Tage vorher war die Gruppe aus Wächtersbach für die erkrankten Rotkehlchen eingesprungen – und ist mit ihrer mitreißenden Mischung aus Gipsy-Swing, Folk und Rhythm’n’Blues so viel mehr als nur ein Ersatz. Pünktlich um 14 Uhr öffnen die sieben anderen Gärten, die zur Besichtigung bereitstehen. Bei Familie Fiedler im Weißdornweg fühlen sich die Bienen und Hummeln besonders wohl.
Im Vorgarten des beeindruckenden Klinkerhauses stehen auch Holzskulpturen des Buchschlager Künstlers Robert Kogel. Im riesigen Garten der Familie Straube mit viel Aufenthaltsqualität ist die Pflanzenbörse untergebracht. Dort zeigt auch der Buchschlager Künstler Jonas Weichsel, Meisterschüler der Städelschule und 2016 Preisträger des Villa-Romana-Preises, zwei seiner Werke.
njo
Fortsetzung auf Seite 4
Sie stehen an diesem Nachmittag zur Versteigerung für die Ukraine-Projekte der Organisation „Be an Angel“. Die Bilder, in den Landesfarben der Ukraine gehalten, überraschen mit der extrem strahlenden Farbe und der spannenden grafischen Anordnung. „Ich möchte keine Bilder malen, die einfach nur schön sind. Sie sollen den Betrachter herausfordern“, erläutert Jonas Weichsel. Die Pigmente seiner Acrylfarbe sind so intensiv und strahlend, dass eine Darstellung auf einem Computer niemals diese Intensität erreichen würde. Das macht die Kunst der Malerei auch in digitalen Zeiten so einmalig. Kunst und ein schöner Garten treffen auch bei Cora Schwindt im Rudolf-Binding-Weg perfekt aufeinander. Der wunderschön eingewachsene Garten lebt von den alten, großen Bäumen. Die Künstlerin hat ihre Acryl- und Ölmalereien perfekt im Grün in Szene gesetzt. Ein Teil der Bilder ist im Garten, eine weitere Auswahl auch in der Galerie in der hellen Garage zu finden. „Ich freue mich jetzt richtig auf die Gäste, es ist aufregend, zu den Ausstellern zu gehören und den privaten Garten für so viele Leute zu öffnen“, sagt Schwindt, während die ersten Leute über ihren Rasen flanieren. Und genau das ist es, was die Offenen Gärten so ausmacht: ein Blick hinter die Gartenzäune in der schönen Villenkolonie.