Dreieicher Burgkirchengemeinde startet neue Spendenaktion Paten für 514 Bodenplatten

Kirchenvorstandsmitglied Hanni Niebert hat den Bauhelm auf und verwaltet die Spendenbüchse. Schon 50 Besucher trugen sich am Sonntag in die Patenschaftsliste für den Sandsteinboden ein. Foto: zcol

Dreieich (zcol) – Eines muss man der Burgkirchengemeinde lassen: Der Kirchenvorstand rund um Pfarrerehepaar Barbara Schindler und Markus Buss, ist überaus findig dabei, die große Kirchensanierung und den Anbau der neuen Sakristei zu finanzieren. Die engagierten Kirchenmitglieder haben immer wieder charmante Ideen, um die Herzen der Dreieichenhainer für eine Spende zu erreichen. Natürlich ist der Auftrag auch groß: Für die Innensanierung und den Anbau müssen die Dreieichenhainer nach Abzug der Kostenübernahme durch die Landeskirche etwa 500.000 Euro selbst auftreiben.

Unlängst hatten Barbara Schindler und Markus Buss die Gemeinde und Architekt Felix Jourdan zu einer Baustellenbegehung eingeladen. Die Kirche ist immer noch reichlich kahl. Der Boden ist mit dicken Decken geschützt und die Gerüste sind zur Sanierung der Decke, der Wände und der Empore installiert. Die jüngste Fundraising-Idee betrifft den hübschen Sandsteinboden, der zum Teil auch schon verlegt ist.

„Sie können die Patenschaft für eine oder mehrere der Bodenfliesen übernehmen“, erläutert Pfarrer Markus Buss die neue Spendenaktion. 514 Platten, jeweils 55 auf 55 Zentimeter groß und vier Zentimeter dick, sollen in der 300 Jahre alten Kirche verlegt werden. Für 50 Euro kann jeder Spender eine Platte kaufen und bekommt auch die Koordinate, wo sie genau verlegt ist. „Wir haben als Kirchenvorstand schon die ersten 14 Platten in der Mitte übernommen“, verrät Buss.

Der Pfarrer verrät auch noch eine Neuigkeit zur Innengestaltung der Kirche: „Um den Altarraum als solchen auch kenntlich zu machen, haben wir uns überlegt, dort ein besonderes Muster zu verlegen“, präsentiert Markus Buss das „Blatt des Lebens“. Die im Original schräg angeschnittenen Bodenplatten zu einem Blatt verlegt, können die Besucher noch nicht sehen. Es ist mit den Decken geschützt, aber eine Zeichnung zeigt das besondere Ornament. Für die Gestaltung dieses Elements übergibt der Rotary Club Offenbach-Dreieich eine Spende in Höhe von 10.000 Euro. „Das Gesicht dieser Patenschaft ist Armin Rudat. Auch als Erinnerung an seine 30 Jahre lange Tätigkeit hier als Pfarrer in der Burgkirchengemeinde“, erläutert Dr. Wolfgang Mühlschwein, einer der Rotarier. Rudat, von 1967 bis 1997 Pfarrer in Dreieichenhain und lange Jahre auch Dekan für das Dekanat Dreieich, ist selbst gekommen und schaut sich die Baustelle mit Interesse an.

Das Engagement des Rotary Clubs für die Dreieichenhainer Kirche, habe eine lange Tradition, betont Wolfgang Mühlschwein: „Viele unserer Mitglieder haben hier geheiratet, unsere Kinder wurden hier getauft.“

Die Patenschafts-Idee hat schon Erfolg. Noch am Sonntag erklären sich rund 50 Kirchenbesucher zu der Übernahme einer der Bodenplatten bereit. „Das ist eine großartige Resonanz“, freut sich Robin Tischer, vom Bauausschuss der Kirchengemeinde. Und wie sieht der Baufortschritt aus? Wird das was, mit der geplanten 300 Jahr-Feier am ersten Adventswochenende zu dem offiziellen Kirchweihtermin?

„Ich bin sehr optimistisch. Wir haben einen Weihnachtsgottesdienst in der Reithalle geschafft. Dann werden wir auch einen Jubiläumsgottesdienst auf Bierbänken schaffen“, sagt Barbara Schindler schmunzelnd. Soll heißen: Die eigentliche Sanierung ist bis dahin abgeschlossen und auch der Rohbau für die 33 Quadratmeter große Sakristei wird im Dezember stehen. Aber der Innenausbau ist sehr wahrscheinlich noch nicht komplett fertig.

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