Bahn frei für junge Schwimmer Pilotprojekt der SKG gewöhnt Kinder spielerisch ans Wasser

Gemeinsam mit Erzieherinnen, Bademeister und Betreuern der SKG lernen die Kinder die Beinbewegungen, die beim Brustschwimmen wichtig sind. Foto: Greschner

Dreieich (gre) – Wenn draußen alles friert, ist es im Hallenbad in Dreieich besonders gemütlich: Donnerstags kann dort bei einer Wassertemperatur von 30 Grad gebadet werden. Dies wissen seit Kurzem auch acht Mädchen und Jungen der Kindertagesstätte Erich-Kästner aus Sprendlingen. Die Fünf- bis Sechsjährigen nehmen am Pilotprojekt „Seepferdchen“ teil, bei dem sie spielerisch das Schwimmen lernen. Gestartet wurde das Projekt von der Sport- und Kulturgemeinschaft (SKG) Sprendlingen in Kooperation mit der Stadt-Holding Dreieich (SHD).

„Immer weniger Kinder lernen das Schwimmen. Oft sind beide Elternteile berufstätig und haben wenig Zeit, regelmäßig mit dem Nachwuchs das Schwimmbad zu besuchen“, sagt Dalila Kahl, Schwimmbadleiterin der Schwimmbäder Dreieich.

Was in den Dreieicher Grundschulen schon gang und gäbe ist, soll jetzt bereits Kindern im Vorschulalter ermöglicht werden. Nach der Idee von SKG-Vorsitzendem Lothar Langen stellte Bianca Wohlfeld im Rahmen ihres Freiwilligen Sozialen Jahres in Zusammenarbeit mit Erzieherin Gaby Janovska das Projekt auf die Beine. In insgesamt zehn Unterrichtsstunden sollen die Kinder unterstützt von Erzieherinnen, Betreuern der SKG und Schwimmlehrern, zunächst durch Tauchen und vom Beckenrand springen, an das Wasser herangeführt werden. Nach der Wassergewöhnung sollen Bewegungsabläufe trainiert werden, die essentiell für das Brustschwimmen sind. Das Ziel ist dabei der Projektname: das Seepferdchen.

Das Selbstvertrauen wächst schnell

Um dieses Schwimmabzeichen zu erhalten, müssen die Kinder am Ende des Kurses einen Gegenstand aus schultertiefem Wasser heraufholen, vom Beckenrand springen sowie 25 Meter schwimmen. „Wie schnell die Kinder lernen, hängt damit zusammen, ob und inwiefern sie bereits mit dem Wasser konfrontiert wurden und welche Erfahrungen sie damit gemacht haben“, sagt Dalila Kahl. Lothar Langen ist begeistert vom Mut der Mädchen und Jungen, er ergänzt: „Die Kinder haben sich bereits in der zweiten Stunde ins tiefe Schwimmerbecken getraut.“ Dies jedoch zunächst mit Schwimmgurten, die mehr Bewegungsfreiraum beim Erlernen von Bewegungen bieten und die bekannten Schwimmflügel abgelöst haben. Die fünfjährige Selma und ihre sechsjährige Freundin Andrea strengen sich besonders an und ziehen mit ihren Schwimmbrettern eine Bahn nach der anderen. „Es macht sehr viel Spaß“, sagen die Mädchen.

In den nächsten Wochen wird das Projekt weitergeführt. Jeden Donnerstag werden sich die Kinder nach einem stärkenden Frühstück zu Fuß auf den Weg von der Kindertagesstätte zum Schwimmbad machen. Dabei steht ein weiterer pädagogischer Aspekt im Vordergrund: Der Weg wird mit einer ersten Verkehrserziehung verbunden. Dabei lernen die Kinder, wie man die Straße sicher überquert und bekommen das ein oder andere Straßenschild erklärt.

Am Ende des aufregenden Schwimmunterrichts können es die Kinder kaum erwarten, ihre Schwimmgurte abgenommen zu bekommen. Zum Abschluss dürfen sie die lange, gelbe Röhrenrutsche hinunter sausen und plantschen was das Zeug hält.

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