Dreieicher Fahrradclub bietet auch Touren für Kurzstreckenfahrer und Kurzentschlossene an Auf dem Rad

Ein Dutzend Radfahrer eröffneten zur blauen Stunde am vergangenen Freitag die diesjährige Saison. Vom Lindenplatz ging es über Dreieichenhain und Götzenhain zum Dietzenbacher Stadtteil Steinberg. Nach einer Stärkung radelte die Gruppe bei einer Gesamtstrecke von 23 Kilometer zurück nach Sprendlingen. Foto: E. Pathe

Dreieich (epa) – In der Tordurchfahrt stehen ein halbes Dutzend Fahrräder, dazu griffbereit Luftpumpe, Kettenöl und Ersatzschläuche. Wer viel mit dem Rad unterwegs ist, der sorgt vor. Bernd Kiefer ist seit acht Jahren Vorsitzender des Dreieicher Ortsverbandes im Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) und will für alle Fälle gewappnet sein, auch wenn er jährlich tausende Kilometer mit dem Auto beruflich unterwegs ist. Der Dreieicher Ortsverband mit seinen drei Arbeitsgemeinschaften Radverkehr, Codierung und Touren gehört zum deutschlandweit aktiven Bundesverband.

„Wir arbeiten eng mit den Verbänden der Nachbarorte zusammen und führen gemeinsame Touren durch“, sagt Kiefer. Ein Blick in die ADFC-Broschüre des Kreises Offenbach bestätigt es.

Neben Verhaltensregeln während einer Tour und Hinweisen zu einer zweckmäßigen Bekleidung, zu Essen und Trinken hilft eine Einstufung, die richtige Strecke für sich herauszufinden. Von kinderleicht über leicht, geübt, trainiert und sportlich reicht sie bis „Bergziege“ – einer anspruchsvollen Route mit längeren Steigungen und einer zügigen Fahrweise. Auch reichen die Angebote von Kurzstrecke über Tagestouren bis zu Mehrtagesfahrten.

Die Ansprüche des Clubs gehen aber weit über das Radeln mit Gleichgesinnten hinaus. Der Interessenverband sehe sich auch als ein Verkehrsclub mit einem umfassenden Service für seine Mitglieder, erläutert der Vorsitzende. Dazu gehörten die Haftpflicht- und Rechtsschutzversicherung sowie seit Jahresbeginn 2016 eine Pannenhilfe mit einer 24-Stunden-Hotline bei Panne oder Unfall. Wie bei einer ADAC-Mitgliedschaft gilt der Abschleppdienst europaweit, ebenso der Kranken- und Fahrradrücktransport, die Kostenübernahme bei notwendigen Übernachtungen und eine Ersatzbeschaffung persönlicher Papiere.

„Runder Tisch Radverkehr“

Was Dreieich und seine Umgebung betrifft, so gibt es seit einiger Zeit einen Radrundweg um die fünf Ortsteile als Angebot der Stadt. Er zeige völlig neue Wege und Blickwinkel auf die Stadt sowie deren Umfeld und unterstreiche die Attraktivität von Dreieich als Ort zum Leben und zum Arbeiten, versichern Bürgermeister Dieter Zimmer und Erster Stadtrat Martin Burlon.

Der Rundweg sei 32 Kilometer lang mit Einkehrmöglichkeiten in gemütliche Gaststätten, führe weitgehend durch die Natur mit verschiedenen Sehenswürdigkeiten sowie mit wenig Berührung zum üblichen Straßenverkehr und sei in beide Richtungen ausgeschildert, ergänzt Bernd Kiefer.

Seit 2008 existiert der „Runde Tisch Radverkehr“, der sich nach einer Radtour der Stadtverordneten mit Mitarbeitern der Verwaltung gebildet hat. Die auf der Radrundfahrt im August 2007 gesammelten Eindrücke sollten nicht untergehen. Man wollte das vorhandene Radverkehrskonzept punktuell durch gezielte Maßnahmen verbessern. Die Arbeitsgruppe besteht aus Mitgliedern des ADFC, der Stadtverordnetenversammlung, der Verwaltung und eines beratenden Ingenieurbüros. Bei ihren Beratungen wurden viele neue Impulse für den Radverkehr gesetzt.

Bereits im Herbst beginnen die Planungen für die kommende Saison. Rund 30 Tourenleiter sind bei der Festlegung der Routen gefragt. Die längste und schwierigste Mehrtagestour führt im Juni über 500 Kilometer und 2 000 Höhenmeter vom Bodensee über den San-Bernardino-Pass bis zum Lago Maggiore. Wer es nicht ganz so anstrengend möchte, kann sich den Feierabendradler mit Einkehr freitags anschließen.

Informationen: www.adfc-dreieich.de.

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