Heine-Schüler befassen sich im Fach „Service Learning“ mit den Gefahren des Rauchens Riesiger Glimmstängel soll abschrecken

Die Zehntklässler haben aus einer durchsichtigen Plexiglasröhre ein Zigaretten-Modell gebaut. Foto: zcol

Dreieich (zcol) – Der Filter ist aus Styropor, der Tabak wird mit gehäckselter Pappe dargestellt und damit die Betrachter auch sehen können, was sich in dem überdimensionalen Glimmstängel befindet, besteht die Hülle aus einer durchsichtigen Plexiglasröhre. Die Schüler der zehnten Realschulklassen der Heinrich-Heine-Schule haben im Wahlpflichtfach „Service Learning – Lernen durch Engagement“ ein großes Zigarettenmodell gebaut.

In Zusammenarbeit mit Sozialpädagogin Nicole Bondaug, Uwe Grünhäuser, dem Suchtpräventionsbeauftragten der Dreieicher Gesamtschule und Rainer Ummendorfer vom Suchthilfezentrum Wildhof haben sich die Schüler mit der gesundheitlichen Gefährdung des Rauchens auseinandergesetzt. „Ich wusste schon vorher, dass Rauchen nicht gesund ist, und für den Körper nichts Gutes tut, aber dass in einer einzigen Zigarette so giftige Stoffe sind, das hat mich schon erschreckt“, erzählt Realschüler Danilo. Gemeinsam mit Mehmed, Mert, Steven, Ali und Tyrone war er für den Bau des großen Modells verantwortlich. Bevor die Jungs die Bastelutensilien besorgten, informierten sie sich auf der Internetseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung darüber, welche giftigen Stoffe alle in einer Zigarette schlummern.

Neben dem bekannten Teer ist das auch Ammoniak, Blausäure und sogar Arsen. „Das ist doch verrückt. Blausäure nutzen Kammerjäger um Schädlinge zu töten, und Menschen ziehen sich diesen Stoff in die Lungen. Denn da nutzt der Filter auch nix mehr“, ist Danilo überzeugt. Die Giftstoffe haben sie in die Zigarette in Form von kleinen Zetteln verbaut, aber auch mit Hilfe von Utensilien kenntlich gemacht, in denen die Giftstoffe ebenfalls enthalten sind. So zeigt das innere der Plexiglaszigarette mit einem Duftbaum die aromatischen Amine, Haushalts-Desinfektionsspray das Formaldehyd, das Plastik eines Spielzeugautos das Nitrobenzol und eine alte Batterie die Stoffe Blei, Cadmium und Nickel. Eine wahre Mixtur an Giftstoffen. „Die Modellzigarette kann jetzt benutzt werden, um anderen, vor allem jüngeren Kindern, die Nachteile und Auswirkungen einer Zigarette auf den menschlichen Körper zu veranschaulichen“, erläutert Ali die Intension der Bastelarbeit. Nicole Bondaug, die betreuende Sozialpädagogin betonte, dass die Schüler den Bau des Modells und auch das Einkaufen aller Materialen selbstständig übernommen haben.

Uwe Grünhäuser lobt die Jungs ebenfalls: „Eine solche Modellzigarette ist auch im Suchthilfezentrum im Wildhof ausgestellt. Es ist gut für die Präventionsarbeit an unserer Schule, dass wir jetzt solch ein eigenes Anschauungsobjekt haben“, sagte der Präventionsbeauftragte. Schulleiterin Sigrid Harnischfeger kündigte an, dass das Modell an einen gut sichtbaren Ort der Schule in einer Vitrine ausgestellt werden soll.

Das Fach Service Learning ist für die Realschüler der Heinrich-Heine-Schule eine Alternative zu der zweiten Fremdsprache. Statt Spanisch oder Französisch wählen sich die Schüler in „Lernen durch Engagement“ ein. Die Zigarette war dabei in diesem Schuljahr nur ein Projekt, andere Schüler hatten einen Disconachmittag im Seniorenheim organisiert und es gab schon Spielplatzprojekte im Sprendlinger Norden. Den Bau der Zigarette hat die Stadt Dreieich mit einer Spende in Höhe von 200 Euro unterstützt.