Rostblütenfest im Bürgerpark / Fortsetzung von Seite 1 Schauplatz der Schönen und Rostigen

Zahlreiche Oldtimer gab es beim Rostblütenfest im Sprendlinger Bürgerpark zu bestaunen. Foto: lfp

Dreieich (lfp) – „Wenn man bedenkt, dass alle Fahrzeuge ab 30 Jahre als Veteranen gelten, dann gehört ja auch schon ein Golf 2 dazu“, gibt Christian-Heinrich Thürmer zu bedenken. Aber er gibt auch zu bedenken, dass jeder aus seiner Jugendzeit eine Verbindung zu den entsprechenden Fahrzeugen aufgebaut hat und somit auch das Zeitspektrum von „Oldtimern“ recht breit gesehen wird. „Früher konnte jeder noch selbst per Schrauber bestimmte Dinge am Fahrzeug regeln, das geht heute alles nicht mehr“, sagt Thürmer. Eine technische Besonderheit zeigte der Sprendlinger Lothar Schroth. An seinem betagten Fahrrad hatte er - aus heutiger Sicht - einen vorsintflutlichen Antrieb montiert. „Ja, das ist der Vorläufer der E-Bikes“, scherzte der Tüftler und zeigte auf den kleinen Zweizylindermotor, der mittels eines Keilriemens die Vorderachse des Fahrrades antreibt. Den kleinen Seitenwagen hat er eigens für den Transport seines Enkels angebraucht. „Ich passe da ja nicht rein - aber das war wohl auch Absicht“, scherzt seine Frau Sabine. Und da bei den - nach außen - wunderschönen Oldtimer auch nicht immer alles Gold - genauer gesagt Chrom - ist was glänzt, gibt es eine ganz neue Untersuchungsmethode. „Mittels besonderer Strahlen können wir durch mehrere Lagen des Lacks schauen und den Untergrund beurteilen“, erklärt Michael Ernst vom ersten Kfz-Thermografie-Zentrum in Frankfurt. An seinem mitgebrachten Adler-Fahrzeug konnte man dies auch gut erkennen. Zu den echten Oldtimern, was sein Fahrzeug betrifft, gehört zweifelsohne Walter Krech. Der Dietzenbacher kam mit einem tief liegenden Messerschmitt „Tiger“ aus dem Jahr 1960. „Das Teil kommt daher wie ein schleichender Tiger“, scherzt ein Beobachter. „Von diesem Fahrzeugmodell wurden 1959 bis 1960 lediglich 260 Stück gebaut“, gibt der stolze Besitzer zu bedenken. „Wenn er unterwegs ist, hat er unter seinem Sitz immer einen Schraubenschlüssel und anderes Werkzeug dabei. „Aber das brauche ich ganz selten“, meint Krech, schließt den „Deckel“ seines Messerschmitt - und „tigert“ nach Hause.