BÜRGERHAUS Gedenk-Frühschoppen für Gustav Halberstadt mit 300 Gästen „Er schaut von oben zu“

Gustav Halberstadt war bei der Veranstaltung allgegenwärtig. Die großen Plakate waren mit Blumen verziert. Bild: Jost

Dreieich – Mit Boogie Woogie von Christoph Oeser und Götz Ommert, Klezmer-Klängen von Georgi Mundrov und Roman Kuperschmidt, Sonnenschein und warmen Worten verabschiedeten sich Familie, Freunde und Wegbegleiter am Sonntag von Gustav Halberstadt. Die Familie hatte zu einem Gedenk-Frühschoppen auf den Gustav-Halberstadt-Platz vors Bürgerhaus eingeladen und etwa 300 Leute sind diesem Ruf gefolgt. „Es ist vielleicht ein bisschen ungewöhnlich, aber ganz im Sinne von Papa“, sagt Bürgerhauschef Benjamin Halberstadt. „Er schaut von oben mit zu. Das hat er so oft getan, das Geschehen von hinten betrachtet“, sagt Halberstadt über seinen am 4. Mai verstorbenen Vater.

Zwei Stunden lang ist zu spüren, wie beliebt und konstruktiv Gustav Halberstadt war. Als Weggefährte, SPD-Parteikollege und Familienoberhaupt. Musikschulleiter Martin Winkler beschreibt Gustav Halberstadt als einen Mann der Tat, der ihn unterstützt hat, und auch wenn er ein „Mann wie ein Bär“ war, vergleicht er ihn lieber mit einem Mauersegler, der ebenso ausdauernd wie auch schnell reagierend ist. Winkler bringt auch einen besonderen Gruß mit: von Badesalz. Henni Nachtsheim und Gerd Knebel sind wegen Dreharbeiten verhindert, lassen aber ausrichten, dass Gustav Halberstadt ihre Karriere besonders beeinflusst hat. „Er hat uns mit dem Bürgerhaus eine Heimatbühne gegeben“, und sie betonen, Halberstadt habe ihnen beigebracht, was einen guten, loyalen Veranstalter ausmacht.

Dreieichs Alt-Bürgermeister Dieter Zimmer spricht als Freund und Parteikollege. Wenn es vier Worte gebe, um Halberstadt zu beschreiben, dann seien diese „Geht nicht – gibt’s nicht.“

„Heute wollen wir gemeinsam Gustav noch mal danken, für sein außergewöhnliches Wirken und sein Engagement für die Stadt und für die Menschen, für die Vereine und ein friedliches Zusammenleben“, sagt Zimmer. Er erinnert daran, dass Halberstadt, als er 1972 zum Bürgerhaus-Chef wurde, sich auch skeptischen Sprendlingern gegenüber sah und in den 28 Jahren als Kulturchef überzeugt hat.
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„Uns wird der Bartmann, der Mann mit der Fliege und der auffälligen Schiebermütze, die heute bei Benjamin im Büro hängt, und sein Humor fehlen. Viele Menschen werden ihn an seinem Stammplatz bei den Burgfestspielen am Technik-Häuschen sehr vermissen“, sagt Dieter Zimmer. Bis hierhin wird manch eine Träne verdrückt, bei Enkelin Pascalle Naumann wird es mit den Erinnerungen an ihren Opa emotional. Sie erzählt davon, wie positiv und dem Menschen zugewandt Gustav Halberstadt war und es wird deutlich, wie sehr er als Familienoberhaupt fehlen wird. Sie bedankt sich bei ihrem Opa und betont, wie sehr ihr Großvater ihrer aller Leben beeinflusst hat. Zu Ehren von Gustav Halberstadt haben Tochter Annette Naumann und Enkelin Pascalle Naumann mit dem Journalisten Peter Holle eine Broschüre geschrieben, die Gustav Halberstadts Leben mit Erinnerungen, Fotografien und Anekdoten beschreibt, die die Gäste mit nach Hause nehmen.  njo